Piepmätze füttern – ganzjährig, aber richtig!

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„Wenn Futter für die Piepmätze, dann richtig!“ Jennifer Wegertseder legt Futter an einem Vogelhäuschen aus

Umweltreferat informiert zur Vogelfütterung

Amsel, Drossel, Fink und Star und die gesamte einheimische Vogelschar, brauchen inzwischen vielerorts die Hilfe der Menschen, um überleben zu können. Ganz besonders gilt das für die Wintermonate: „Jetzt in der kalten Jahreszeit ist es besonders wichtig. Inzwischen darf und soll man ganzjährig füttern. Das sagt auch der Naturschutzbund Deutschland (NABU)“, stellt Umweltreferent Andreas Nemetz fest. „Das Futterangebot, auch in den Grünflächen, ist mittlerweile zu gering. Da sind wir bei Thema Insektensterben, gemähte Wiesen und so weiter.“ Wer also den gefiederten Freunden helfen möchte, um gut durch die extrem karge Zeit zu kommen, sollte nicht zögern, dabei aber unbedingt ein paar wichtige Dinge beachten: „Es gibt einiges, was man falsch machen kann, Themen, die sogar regelmäßige Vogelfütterer nicht immer auf dem Schirm haben“, erklärt Nemetz und weist darauf hin: „Es geht vor allem um Hygiene in den Vogelhäuschen. Die Tiere hüpfen darin herum, futtern und scheiden wieder aus. Regelmäßige Reinigung ist oberstes Gebot.“

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Ein Platz für das Gasthaus mit Vollpension

Im Rahmen ihres Praktikums beschäftigt sich Jennifer Wegertseder intensiv mit der Thematik: „Grundsätzlich gibt es zwei Motive, den Tieren zu helfen. Zum einen wegen des geringen Nahrungsangebots in dicht bebauten Wohngegenden und beziehungsweise oder weil man die Vögel beobachten möchte.“ Bevor Unkundige jetzt losziehen und mit besten Absichten zur nächstbesten Futterpackung und irgendeinem Vogelhäuschen greifen, ist es ratsam, sich mit Grundsätzlichem auseinanderzusetzen. Neben anderen Faktoren, ist die Beständigkeit des Angebots bedeutsam: „Die Vögel verlassen sich darauf“, so Wegertseder. Eine Futterstelle auf dem Boden empfiehlt sich nicht, wenn zwischendurch Ratten oder andere Nager durch den Garten huschen. Ansonsten bietet sich ein Plätzchen an, das zwischen drei und vier Meter von Büschen oder Bäumen und weit genug vom Nachbarn entfernt ist. Das verdirbt sowohl lauernden Stubentiger wie Raubvögeln den Appetit und verhindert späteren Ärger mit angrenzenden Bewohnern wegen einer zu lauten Vogelschar.

„Es gibt einiges, was man falsch machen kann, Themen, die sogar regelmäßige Vogelfütterer nicht immer auf dem Schirm haben. Es geht vor allem um Hygiene in den Vogelhäuschen. Die Tiere hüpfen darin herum, futtern und scheiden wieder aus. Regelmäßige Reinigung ist oberstes Gebot.“

Andreas Nemetz, Umweltreferent Haar

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Das nährstoffreiche Buffet

Es gibt drei Vogelarten, die unterschiedliche Nahrungsmittel bevorzugen. Zu den Körnerfressern zählen unter anderen Finken, Zeisige, Dompfaffen oder Sperlinge. Sie bevorzugen energiereiche Körnermischungen und ölhaltige Sämereien, angereichert mit Hanf und Mohn: „Das bietet man in Futtersilos oder Häuschen an“, sagt Jennifer Wegersteder und fügt hinzu: „Weichfutterfresser, wie Rotkehlchen, Zaunkönige, Amseln und Drosseln hingegen, mögen Rosinen, Obst, Mehlwürmer Getreideflocken und Kleie am liebsten auf dem Boden.“ Allesfresser, wie die Kohlmeise oder der Buntspecht, picken gerne nach Körnern, Fettfutter und Mehlwürmern. „Beim Nahrungsangebot sollte man unbedingt beachten, woher es stammt. Viele billige Futtermittel enthalten Füllstoffe, zum Beispiel Getreidekörner, die die Vögel gar nicht fressen oder nur dann, wenn sie wirklich Futternot leiden“, erläutert Wegertseder: „Primär schmeißen die Vögel sie aus dem Futterhaus oder Silo.“ Die Folge: um die Futterstation entsteht ein Abfallhaufen. „Besonders schlimm ist, dass sich durch manche dieser Mischungen invasive Pflanzenarten ausbreiten wie die Beifußblättrige Ambrosie. Sie ist stark allergieauslösend“, verdeutlicht Wegertseder. Einfacher sei es, das Futter selbst zusammenzustellen, bestenfalls in Bioqualität. Überflüssiges oder Schädliches wie Pestizide geraten so nicht in den Kreislauf: „Dann ist man auf der sicheren Seite. Will man das nicht, sollte man einfach genau schauen, was man kauft“, rät Wegertseder. Absolute „No-Gos“ sind Essensreste jeglicher Art, Brot, Butter und Margarine. Generell ist es verboten, Tauben zu füttern.

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Ein sicherer Futterplatz: Meisenknödel im stabilen Halter

Frisches Wasser

Ganz besondere Sorgfalt gilt dem Getränkeangebot: „Im Winter ist es ein bisschen einfacher, weil es kalt ist. Man muss nur darauf achten, dass das Wasser nicht zufriert“, stellt Jennifer Wegertseder fest und macht auf ein „luxuriöses Upgrade“ aufmerksam: „Wer will, kann sogar beheizte Vogeltränken bereitstellen.“ In jedem Fall aber gilt: Wasser täglich wechseln, das Gefäß oder die Schale auswischen und auskochen. „Durch den Vogelkot verbreiten sich Keime wie Trichomonaden extrem schnell, vor allem bei wärmeren Temperaturen. Das gilt auch für das Vogelhäuschen, also wo sie mit Wasser und Futter in Berührung kommen“, betont Wegertseder. Im schlimmsten Fall lösen die Keime eine, vor allem bei Grünfinken, tödliche Krankheit aus. Wer diese wichtigsten Grundregeln beachtet, hilft Vögeln durch die dürftigen Monate durchzukommen, so Naturliebhaberin Jennifer Wegertseder: „Vögel sind einfach cool. Ich habe nicht unbedingt einen Lieblingsvogel, aber mag Spechte und Eichelhäher besonders. Und ich freue mich über jeden, der den Tieren hilft.“

Jennifer Wegertseders Flyer zur richtigen Vogelfütterung findet sich bei Facebook unter Gemeinde Haar Haar oder Instagram unter #freitagsausdemumweltreferat beziehungsweise www.nabu.de

Für Sie berichtete Manuela Praxl.

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