Politik hautnah in der Maschinenhalle des Wieser-Hofs
Gronsdorf – Eine Ortsteilversammlung der etwas anderen Art erlebten kürzlich die Bürgerinnen und Bürger von Gronsdorf und Salmdorf: Auf Einladung des CSU-Ortsverbands Haar und der CSU-Stadtratsfraktion fand die Veranstaltung nicht wie üblich in einem Sitzungssaal, sondern in der Maschinenhalle des Wieser-Hofs in Gronsdorf statt.
Mangels eines geeigneten Versammlungsraums stellte Landwirt Paul Wieser großzügig einen Teil seiner Halle zur Verfügung, räumte Maschinen beiseite und schuf so den Rahmen für einen offenen politischen Austausch. Für das leibliche Wohl war ebenfalls gesorgt – es gab Apfelschorle, Bier, Wasser und auch die sanitäre Versorgung war mit einem Dixi-Klo gesichert.
Zu Beginn der Veranstaltung bedankte sich Dietrich Keymer, CSU-Ortsvorsitzender, herzlich bei Paul Wieser für die Gastfreundschaft. Anschließend begrüßte er rund 50 interessierte Bürgerinnen und Bürger sowie Bürgermeister Andreas Bukowski und die Stadträte Peter Gantzer, Andreas Rieder, Gerlinde Stießberger und Andrea Weber.
Keymer ging zunächst auf die Haushaltslage und die finanzielle Situation der Gemeinde Haar ein. Er machte deutlich, dass die Gemeinde dringend auf höhere Einnahmen aus der Gewerbesteuer angewiesen sei, um kommende Herausforderungen bewältigen zu können.
Bürgermeister Bukowski griff diesen Punkt auf und informierte umfassend über aktuelle kommunalpolitische Themen – von laufenden und geplanten Investitionsprojekten wie der Erneuerung der Leibstraße, dem neuen Busbahnhof und weiteren Kindertageseinrichtungen bis hin zum geplanten Gewerbegebiet an der Blumenstraße. Einen besonderen Fokus legte er auf die geplante Bebauung der sogenannten Finckwiese, die er als „unverzichtbar für die wirtschaftliche Entwicklung der Gemeinde“ bezeichnete.
Auch ein Rückblick durfte nicht fehlen: Bukowski erinnerte an das Parkraumkonzept für die Kolonie Gronsdorf, das während seiner Amtszeit beschlossen wurde. Zwar habe es anfangs für Kritik gesorgt, doch inzwischen gäben ihm auch viele ehemalige Gegner recht – ein Zeichen dafür, dass politische Entscheidungen nicht immer populär, aber dennoch richtig sein können.
In der anschließenden Diskussionsrunde kamen besonders zwei Themen mit lokalem Bezug zur Sprache: Der drohende Wohnungsbau durch die Stadt München direkt an der Haarer Stadtgrenze sowie die angespannte Verkehrssituation in der Lorenz-Huber-Straße.
Bukowski berichtete, dass München seine Planungen für eine Straßenverbindung auf Höhe des Rappenwegs mittlerweile eingestellt habe. Lediglich für Fußgänger und Radfahrer sei ein Durchstich vorgesehen.
Bezüglich der Verkehrsbelastung durch zu schwere LKWs auf der Lorenz-Huber-Straße sowie der unklaren Regelung für verschiedene Verkehrsteilnehmer kündigte der Bürgermeister an, die aktuelle Verkehrssituation prüfen und mögliche Verbesserungen in Angriff nehmen zu lassen.
Die Versammlung endete mit der Erkenntnis: Politische Veranstaltungen direkt „vor Ort“ – nah an den Menschen und ihren Anliegen – haben großen Wert. Der direkte Austausch in ungezwungener Atmosphäre wurde von allen Beteiligten sehr geschätzt.
Für Sie berichtete das Haarer Stadt Echo.