Verein „Giving Africa a New Face“ stellt sich vor

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Vereinsvorsitzende Edith Otiende-Lawani (li.) mit Vereinsmitglied Celesa Tina Fuchs stellt „Giving Africa a New Face“ vor

Afrika in einem anderen Licht

Knapp 22 Millionen Menschen mit Migrationshintergrund leben in Deutschland. Bei einer Bevölkerungszahl von etwa 82 Millionen entspricht das fast 27 Prozent. Etwas mehr als 500.000 davon stammen aus afrikanischen Ländern. Offenkundige kulturelle Unterschiede geben immer wieder Anlass für Missverständnisse und führen zu Vorurteilen. Edith Otiende-Lawani will das ändern. Vor 17 Jahren kommt die Kenianerin als Au-pair nach Haar und bleibt. Die junge Frau studiert Jura an der Ludwig-Maximilians-Universität, spezialisiert sich auf Gesellschafts-, Arbeits-, Vertrags- und Compliance-Recht und ist Geschäftsführerin eines Unternehmens, das für mittelständische Unternehmen arbeitet, die in Afrika Fuß fassen wollen. „Das was ich gelernt habe, nutze ich in meinem Engagement“, sagt die 35-Jährige, die sich neben ihren beruflichen Tätigkeiten als erster Vorstand im Verein „Giving Africa a New Face“ engagiert. „Der Verein ist nicht neu, aber die Aktivitäten in Haar“, erklärt Edith Otiende-Lawani. In einer Runde mit Afrikanern aus Ghana, Kenia, Togo, Senegal, Gambia, Nigeria und Haarer Bürgern will sie den Verein vorstellen, indem sie mit allen Anwesenden Fragen zu Erfahrungen als oder mit Migranten und zum Gelingen einer echten Integration diskutiert.

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„Wir-Gefühl“

2017 gründet die Juristin den Verein, nachdem sie mit ehemaligen Kommilitonen feststellt, wie schwer es für Migranten ist, den Einstieg in die deutsche Gesellschaft zu schaffen: „Wir haben uns mit dem Verein vorgenommen, den partnerschaftlichen Umgang der deutschen und afrikanischen Gesellschaft zu stärken. Wir wollen uns einbringen, damit wir uns nicht in einer Parallelwelt, sondern uns aufeinander zu bewegen“, so die Vereinsvorsitzende. „Das „Wir-Gefühl“ ist uns sehr wichtig, das fehlt den meisten Migranten hier, insbesondere aus der afrikanischen Gesellschaft. Das ist einfach so, weil die meisten aus großen Familien stammen, sogar die entfernten Verwandten sind immer in der Nähe.“

„Es kann nur von beiden Seiten funktionieren. Integration ist keine Einbahnstraße, sonst ist es Assimilation. Man ist nicht integriert, wenn man die Sprache spricht oder hier studiert hat, es muss auch das Gefühl von „aufgenommen sein“ vorhanden sein.“ 

Edith Otiende-Lawani, Vereinsvorsitzende „Giving Africa a New Face“

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Beidseitig

Zwei Grundsäulen machen den Verein aus. Zum einen bemüht er sich um grenzübergreifende Zusammenarbeit. „Wir wollen die deutsche Gesellschaft kulturell unterstützen, damit sie den Mut aufbringt, Kontakte aufzunehmen, Netzwerke zu schaffen und zu investieren“, erklärt Edith Otiende-Lawani. Ein Paradigmenwechsel in der Nachhaltigkeit, die Gegenseitigkeit und das Verantwortungsbewusstsein untereinander, seien nötig, betont Otiende-Lawani. Der andere Pfeiler widmet sich der Integrationsarbeit: „Wie schaffen wir aus einem ICH ein WIR und zwar von beiden Seiten?“, sei dabei die Ausgangsfrage. „Es kann nur von beiden Seiten funktionieren. Integration ist keine Einbahnstraße, sonst ist es Assimilation. Man ist nicht integriert, wenn man die Sprache spricht oder hier studiert hat, es muss auch das Gefühl von „aufgenommen sein“ vorhanden sein.“

Transfer

Der Verein bietet zum einen Präsenzveranstaltungen, oft digitale Angebote, Online-Seminare und Konferenzen, zum anderen begleitet er Projekte: „Wir transferieren Know-how in die afrikanischen Länder, stellen Wissen unseren Mitmenschen in afrikanischen Ländern zur Verfügung“, so Otiende-Lawani.  Ausbildung sei das A und O und müsse zeitgemäß und an die lokalen Begebenheiten angepasst sein. „Für unsere Projekte in den afrikanischen Ländern, wollen wir einfach Nachhaltigkeit erreichen. Das funktioniert ganz gut“, meint Otiende-Lawani. „Nachhaltigkeit ist aber nur da, wenn man etwas wiederholt macht und zwar in der Region, wo es sichtbar ist, indem man mit den Menschen in Kontakt kommt, für Rückfragen zu Verfügung steht und mitgestalten kann.“ 

Für Sie berichtete Manuela Praxl.

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