Gemeinsam Plastikfasten

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Ordentlich gefastet – Klimaschutzmanager Lukas Röder ist zufrieden mit der Aktion

Wider dem Kunststoff-Wahnsinn

Seine Fläche ist 4,5 Mal so groß wie Deutschland: Das Great Pacific Garbage Patch ist der größte unter den fünf gigantischen Plastikstrudeln, die die verschiedenen Meere verdecken. Eine Kunststoffflasche davon benötigt 450 Jahre, bis sie zersetzt ist. 17,4 Milliarden Einweg-Plastikflaschen wandern in Deutschland jährlich über die Ladentheke, „on top“ kommen 320 Millionen Tonnen Verpackungsmüll. Es sind gewaltige Zahlen, die das Ausmaß des Problems aufzeigen. Grund genug, konsequent auf Plastik zu verzichten – zumindest zeitweise, wie beim Haarer Plastikfasten von Mitte Februar bis Anfang April: „Letztes Jahr ist unsere Premiere „Plastikfasten“ durch den plötzlichen Lockdown ein wenig untergegangen“, blickt Haars Klimaschutzmanager Lukas Röder zurück. „In diesem Jahr haben wir die Aktion noch einmal komplett neu aufgezogen und uns überlegt, wie sie stattfinden kann.“

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Simple Tricks

Gemeinsam mit dem Bund Naturschutz in Gröbenzell, entwickelt Röder im Vorfeld zwei Online-Veranstaltungen. Im Vortrag „Plastikfrei – mit Spaß dabei“ erfahren die Teilnehmer, warum jeder angehalten ist, Plastik zu vermeiden, in einer weiteren „Zero-Waste-Schulung“ geht es um Alternativen zu Plastikprodukten. „Außerdem konnten sich die Haarer, ganz Corona-konform, eine Ausstellung in der Bücherei anschauen“, beschreibt der 32-Jährige das Konzept. „Von der Gemeinde hatten wir in der Aktionszeit eine Kolumne mit Tipps zur Plastikvermeidung.“ Einfache Ratschläge, die sich ohne Aufwand in den Alltag integrieren lassen. So ist es für jedermann ein Leichtes, beim Einkauf Plastiktüten links liegen zu lassen und auf wiederverwertbare Taschen zu setzen. Genauso geht es ohne verpackte Äpfel, Paprika und Co. Lieber die lose Ware in einen mitgebrachten Korb legen oder in ein Netz packen, das inzwischen in jedem guten Supermarkt zu finden ist. Wer Natron aus der Packschachtel kauft, kann auf Allzweckreiniger, Geschirrspülmittel, Reinigungsmittel, Rohr- oder Fliesenreiniger getrost verzichten. Das Backpulver oder Speisesoda ist ein Alleskönner, wenn es um die Reinigung geht. Für Aufbewahrungsboxen aus Plastik gibt es viele Alternativen aus Materialien wie Edelstahl oder Holz. „Allerdings soll man jetzt nicht alle Boxen austauschen, sondern verwenden, bis sie kaputt gehen. Wenn man etwas Neues kauft, sollte man genau überprüfen, um welches Material es sich handelt“, erklärt Röder.

“ … die Idee „Einkaufsdascherl“ werden wir in jedem Fall umsetzen, sobald wir können, denn wir haben viele Taschen bekommen und wer mag, kann uns weitere bringen.“ 

Lukas Röder, Klimaschutzmanager

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Umweltbewusstsein to go

Den Erfolg oder Misserfolg des Projekts könne er wegen der Pandemie kaum überblicken. „Bei dem Vortrag und der Schulung waren je 16 Leute dabei. Natürlich ist das der harte Kern der Interessierten, mit denen können wir natürlich anders reden, als mit jemanden, der sich erst langsam dem Thema öffnet, bekennt der Gemeindemitarbeiter. „Die meisten wollen möglichst wenig Aufwand.“ Grundsätzlich seien viele bereit das eine oder andere auszuprobieren, aber nur solange sie ihre eigene Komfortzone nicht verlassen müssen. „Die Hemmschwelle ist zu groß und für sie der Aufwand nicht wert. Sie würden aber mitmachen, wenn es beispielsweise im Supermarkt mehr Plastikalternativen gäbe. Es müsste einfacher sein, umweltbewusst zu sein. Für die, die die Sache am Herzen liegt, die machen es ja eh.“ Ein Herzensprojekt wartet noch auf seinen Einsatz: „Die „Einkaufsdascherl“ konnten noch nicht starten“, bedauert Lukas Röder. Statt eine Plastiktüte zu kaufen, sollen Haarer zukünftig auf selbstgenähte Stofftaschen fleißiger Haarer ausweichen können. „Eigentlich wollten wir sie bereits auf Ständer hängen, die in den Supermärkten stehen. Der Benutzer bringt sie nach Gebrauch sauber zurück. Corona-technisch war das leider noch nicht möglich“, sagt Lukas Röder. „Aber die Idee „Einkaufsdascherl“ werden wir in jedem Fall umsetzen, sobald wir können, denn wir haben viele Taschen bekommen und wer mag, kann uns weitere bringen.“ Für die Zukunft kann sich der Klimaschutzbeauftragte ähnliche „Fastenprojekte“ für Haar gut vorstellen.

Für Sie berichtete Manuela Praxl.

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