Chorvereinigung Haar singt „Carmina Burana“ im Bürgerhaus

Kategorie: Kultur

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Die „Carmina Burana“ unter der musikalischen Leitung von Michael Frey

Unüberhörbar zurück

Mit mehreren Paukenschlägen und mächtigen Stimmen, meldet sich die Chorvereinigung Haar auf ihrem ersten Konzert nach zweijähriger Zwangspause: „Wir sind noch da, wir sind wieder da und wir sind stark da“, strahlt der musikalische Leiter, Michael Frey. So wippt im Bürgersaal manch Fuß im pandemiegerechten Abstand mit, denn es scheint unmöglich, es nicht zu tun, bei den mitreißenden Rhythmen und der gewaltigen Melodik der „Carmina Burana“. Weltweit ziehen Carl Orffs „Carmina Burana“ (Beurer Lieder), seit der Erstaufführung im Juni 1937, ihr Publikum in den Bann: „Die Carmina machen einfach Spaß, sie packen einen, man kann nur sehr schwer stillsitzen und einfach nur zuhören, man will einfach mitmachen“, erklärt Michael Frey, der gemeinsam mit dem Vorstand das Programm beschließt. „Wir wollten mit einem „Bumm-Werk“ zurück auf die Bühne, weil es eben kolossal, laut und spannend ist. Nach der Zeit wollten wir nicht mit einem kleinen schnuckeligen Stückchen konzertieren.“

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Viele Mitwirkende

Orffs „Carmina Burana“ bestechen durch die eindringliche und markante musikalische Sprache, die ein ganz eigenes Klangbild ergibt. „Orff hat es geschafft etwas ganz Eigenes zu kreieren, sogar Nicht-Musiker können es identifizieren. Wenn manche Leute, die vielleicht in dem Genre nicht so bewandert sind, „O Fortuna hören“ sagen sie: „Oh ja, das ist doch die Schokoladenwerbung!“ Das ist eine Leistung Orffs, die man gar nicht hoch genug einschätzen kann“, macht Michael Frey deutlich. Der Chorleiter wählt die Fassung für zwei Klaviere und Schlagwerk. „Mit Orchester wäre es schlicht, finanziell nicht zu stemmen. Carl Orff sieht da eine riesige Besetzung vor“, erklärt der Chorleiter. In Haar singen und spielen, neben der Chorvereinigung, die Solisten Maria Czeiler (Sopran), Manuel Ried (Tenor) und Daniel Weiler (Bass), die beiden Pianistinnen, Anna Nam-Winkler und Mirlinda Binaj, und das Schlagwerk mit Christoph Fellinger, Leander Kaiser, Andreas Langanki, Godwin Schmid und Alexander Jung: „Letzterer, spielt immer die Pauke, er hat die Musiker am Schlagwerk organisiert“, freut sich Frey über die hochklassige Besetzung. „Besonders stolz bin ich, dass sein 11-jähriger Sohn Johannes mitspielt. Er hat bei „Jugend musiziert“ den ersten Preis „Schlagzeug“ gewonnen“, so Frey. In Deutschland gilt der Nachwuchswettbewerb als Sprungbrett für angehende Musiker.

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Hoher Wiedererkennungswert

Das opulente Werk um Glück, Überfluss, Vergänglichkeit, Gelage und Sinneslust, geht auf die Benediktbeurer Lieder aus dem 11. und 12. Jahrhundert zurück. Carl Orff, 1895 in München geboren, entdeckt 1934 zufällig die Texte in einem alten Buch von 1847: „Daraus hat er einige genommen und sie musikalisch im Stil dieser Epoche untermalt. Es sind aber allesamt Neukompositionen, er bezieht sich nur stilistisch auf diese Zeit.“ Die „Carmina Burana“ machen seinem Chor hörbar Spaß: kein eingerostetes Krächzen, sondern bestens geölte Stimmen. „Die Carmina ist für alle Stimmen unglaublich hoch gesetzt in Lagen, die für alle Stimmen nicht bequem sind. Aber wir haben ja nicht nichts getan, sondern gehören zu den Chören, die online gearbeitet und geprobt haben“, sagt Michael Frey. Zwar seien Proben mit Abstand eine besondere Herausforderung, „aber machbar“, weiß Michael Frey aus Erfahrung: „Wir waren in der glücklichen Lage in der Aula der Mittelschule proben zu dürfen, zwischendurch haben wir auch draußen geprobt. Wenn man will, gewöhnt man sich an alles und meine „Choris“ haben brav mitgemacht. Und nun endlich ein Konzert! Darüber freuen wir uns riesig.“

Für Sie berichtete Manuela Praxl.

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