Griechische Gemeinde feiert 10-jähriges Jubiläum

Kategorie: Veranstaltungen

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„Jámas!“- Haar feiert blau-weiße Freundschaft

Seit 200 Jahren besteht sie, die blau-weiße oder griechisch-bayerische Freundschaft. Die enge Verbundenheit ist sogar fest in der Schreibweise Bayerns verankert. Als glühender Philhellene oder Griechenlandfan, veranlasst König Ludwig I. per Dekret die Änderung, vier Jahre nach Beginn des erfolgreichen Freiheitskampf seiner griechischen Freunde gegen die Osmanen 1821: „Bis damals hatte man Baiern mit „i“ geschrieben und aufgrund der Liebe zu Griechenland, hat er das „i“ mit dem „y“ austauschen lassen“, begrüßt Bürgermeister Andreas Bukowski die Festgäste. Denn in Haar gibt es noch weitere Gründe zu feiern, einer davon ist das 10-Jährige Jubiläum des Griechischen Gemeinde Haar: „Es ist eine große Freude den Tag mit so einem wunderbaren Fest begehen zu können“, sagt Apostolos Kotsis, Gemeinderat und Vorsitzender der Griechischen Gemeinde. „Ganz besonders freue ich mich über die Auszeichnungen mit der Medaille der Griechischen Gemeinde Haar, für Altbürgermeister Helmut Dworzak und Stavros Kostantinidis, Vorsitzender der Griechischen Akademie in München und der Europa Union München.“

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Über zwei Jahrzehnte intensives Einsatz

Helmut Dworzak sitzt vor zehn Jahren auf dem Rathaussessel und bringt die Initiative der griechischen Mitbürger nach Kräften voran: „Ohne seine Unterstützung und die des Gemeinderats, wäre wir nicht so schnell so erfolgreich gewesen. Wir wollen Helmut Dworzak auszeichnen für seine führende Rolle, sein soziales Engagement und seinen einen enormen Beitrag zur Stärkung der deutsch-griechischen Freundschaft“, betont Kotsis, bevor er dem Vizepräsidenten des Bayerischen Landtags und Sprecher der SPD-Landtagsfraktion, Markus Rinderspacher, das Wort übergibt: „Ich sage nur viermal „H“ – „Haars höchster Hellenist Helmut“, beginnt der Politiker gut gelaunt und fehlerfrei seine Laudatio mit dem Zungenbrecher, für den er „die ganze Nacht geübt hatte“: „Ich darf würdigen, dass Helmut Dworzak über 22 Jahre hinweg, über hundert Nationen in Haar zusammenhielt, den gesellschaftlichen Zusammenhalt organisierte und pflegte. Vor zehn Jahren hat er der griechischen Gemeinde Räumlichkeiten zur Verfügung, weil es ihm immer wichtig war, dass Menschen unterschiedlichster Herkunft und Religion gut zusammenleben können.“ Die griechische Gemeinde leiste seither hervorragende Arbeit „in Sachen Integration, gesellschaftliches Miteinander, Alt und Jung, egal welche Nation, egal welchen Geschlechts“,so Rinderspacher: „Sie arbeiten hier gut zusammen, pflegen gute nachbarschaftliche Beziehungen, um sich wechselseitig zu unterstützen und zu helfen, das ist ganz fantastisch“.

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Einfach so

Vergnügt und augenzwinkernd „plaudert“ auch Laudator Klaus Josef Lutz (Vorstandsvorsitzender der BayWa AG und Präsident der Industrie- und Handelskammer München und Oberbayern) aus dem „Nähkästchen“ in der Lobrede auf seinen „guten Freund“ Stavros Kostantinidis: „Für mich verkörpert Stavros verschiedene Elemente. Er ist ein Wandler zwischen den Welten und Menschenfänger im besten Sinne. Er ist aufgrund seiner Überzeugungskraft in der Lage Spenden in Millionenhöhe einzusammeln. Allerdings ist er kein „Charity-Typ“, sondern ein Mensch, der helfen will, warum auch immer.“ Wie wichtig Kostantinidis´ Stellung und Einfluss bei den griechischen Mitbürgern sei, macht Lutz an einem Beispiel deutlich. „Vor Jahren rief mich morgens um fünf eine weinende Griechin an. Sie wusste nicht, was sie tun sollte, ihr Sohn hatte sich gerade den Fuß gebrochen und Stavros wäre nicht erreichbar“ erinnert sich Lutz. „Sie wollte keinen Notarzt rufen. Zwar sind sie ins Krankenhaus gefahren, wollte ihren Sohn aber nicht operieren lassen, ohne mit Stavros gesprochen zu haben. Ich wartete mit Familienangehörigen im Krankenhaus. Als Stavros eintraf war es die Ankunft des „King von Athen“. Nachdem er kurz mit der Mutter gesprochen hatte, ging er mit mir Kaffee trinken. Er hatte das Vertrauen zum Schwabinger Krankenhaus hergestellt.“

Gemeinsame Vergangenheit kommt ans Licht

Helmut Dworzak will die Ehrung nicht alleine für sich verbuchen: „Ich hatte den Gemeinderat hinter mir. Ohne wäre das alles so nicht möglich gewesen“, stellt der Altbürgermeister fest, den mit Stavros Kostantinidis nicht nur die Auszeichnung verbindet: „Helmut Dworzak war Lehrer am Willi-Graf-Gymnasium“, erzählt Kostantinidis und verrät: „Ich war dort Schüler in der Griechischen Schule, als Helmut Dworzak dort vormittags unterrichtet hat. Wir waren dort nachmittags untergebracht. Übrigens“, meint Stavros amüsiert: „Wir waren die, die immer so laut waren.“

Einmal ist keinmal

Ebenso geräuschintensiv, fröhlich und ausgelassen, geht es anschließend auf dem Haarer Anger mit mehreren hundert Besuchern zu. Ein „Jámas!“ hier, ein „Zum Wohl“ dort, unverkennbar leckere Grillaromen kitzeln die Nase, dazwischen ein nimmermüder Apostolos Kotsis, der am Ehrentisch trotz Knöchelschiene seine Gäste mit Ouzo, Wein und Souvlaki verwöhnt. Da hält es trotz schweißtreibender Temperaturen viele nicht mehr an den Tischen. Gemeinsam tanzen sie mit der Volkstanzgruppe „Ballos“ und feiern ausgelassen die blau-weiße Freundschaft. Bürgermeister Bukowski ist begeistert: „Ich finde, dass das jetzt jedes Jahr stattfinden sollte.“

Für Sie berichtete Manuela Praxl.

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