Stärker werden mit Resi

Kategorie: Schulen

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„Resi-Teams“ v.l. Dorena Genge, Hanna Acker, Julia Hornung und Andrea Zran.

Das „Resi-Team“: v.l. Dorena Genge, Hanna Acker, Julia Hornung und Andrea Zran.

Konrad-Grundschule veröffentlicht Resilienz-Set

Wer kennt sie nicht: die Menschen, bei denen das Glas immer halb voll ist, die auch in Krisensituationen ruhig und besonnen bleiben. Und dann die, die pessimistisch in die Zukunft blicken, die in Stressmomenten schnell überfordert sind. Jeder ist eben anders, könnte man da sagen. Aber Resilienz kann man üben. Und das geht am effektivsten im Kindesalter. In der Haarer Grundschule St. Konrad hilft dabei seit vielen Jahren „Resi“ – und die kann jetzt sogar durch alle anderen Schulen wandern. Als Kartenset, gerade eben erschienen im Don Bosco Verlag. Resi ist ist eine weiße, betagte Schildkröte, die bereits viel erlebt hat. Niedlich anzusehen ist die Handpuppe, aber auch sehr hilfreich, denn sie hat gute Tipps für die Grundschulkinder an der Konradschule parat. Ihren Namen hat Resi von ihrer wichtigen Mission bekommen: Schon seit dem Jahr 2016 hilft sie den Kindern von der ersten bis zur vierten Klasse resilienter zu werden. Damals war das ein absolutes Vorreiter-Projekt der Konradschule, heute ist der Begriff Resilienz in aller Munde. Resilienz kommt von lateinischen resilire, was so viel bedeutet wie zurückspringen oder abprallen. In diesem Fall geht es um die psychische Widerstandsfähigkeit, die Fähigkeit, Krisen zu bewältigen. Dabei greift jeder Mensch auf seine persönlichen Ressourcen zurück. Das sind zum einen die Gene – aber eben nicht nur.

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Ressourcen auffüllen für stabile Kinder
Das ehemalige Kriseninterventionsteam der Grundschule St. Konrad – namentlich die Jugendsozialarbeiterin Hanna Acker, die Religionslehrerin Dorena Genge, Rektorin Andrea Zran und Beratungslehrerin Julia Hornung (mittlerweile Konrektorin an einer Hofer Grundschule) – hat es sich zum Ziel gesetzt, diese Ressourcen auszubauen. Und zwar dann, wenn die auf besonders fruchtbaren Boden fällt – im Grundschulalter. „Je früher man damit beginnt, desto stabilere Persönlichkeiten werden die Kinder“, erklärt Dorena Genge. Gut 310 Haarer Kinder nehmen Jahr für Jahr an „RESI“ teil. „Das Projekt wird stetig überarbeitet und ausgeweitet und ist aus dem Alltag nicht mehr wegzudenken“, sagt Andrea Zran. In den Bildungszielen steht die Resilienzförderung durchaus, doch ein „eigenes Fach“ ist es nicht. Die Konradschule führt regelmäßig Stunden zur Resilienzförderung durch – und hat beste Erfahrungen damit gemacht. Die will das Viererteam nun weitergeben und hat die Übungen und Unterrichtseinheiten zu Papier gebracht. Mit dem Don Bosco Verlag wurde ein guter Partner gefunden. „Wir wollen, dass auch andere Schulen davon profitieren“, betont Hanna Acker.

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Atmen und fokussieren
Aber was üben die Kinder mit Resi? Ruhig atmen zum Beispiel, denn das nimmt Druck. Aufrecht sitzen, den Körper spüren, sich auf sich selbst fokussieren. Wenn man das übt, dann kann man darauf zurückgreifen – auch wenn es mal brenzlig wird. Doch wo wird’s denn brenzlig, bei Kindern in dem Alter? Tatsächlich viel häufiger, als man als Erwachsener vermuten würde – da sind sich die Pädagoginnen einig. Schon allein der Übergang vom Kindergarten in die Schule sei einschneidend, wenn dann in der dritten Klasse der Anspruch und Druck wächst und schließlich der Übertritt zur weiterführenden Schule – das alles ist herausfordernd. Und mit diesen Themen ist noch nichts „von außen“ mit in der Gleichung: Krisen in der Welt, auch Fluchterfahrungen oder familiäre Ereignisse, aber auch sozialer Druck im Freundeskreis köönnen zum Stress der Kinder beitragen. Resi hilft, den Druck abzufedern. Und: Es geht dabei nicht mehr nur um Intervention, sondern eben auch um Prävention. „Es ist toll, wenn man sieht, dass die Kinder beispielsweise vor einer Probe die Übungen von Resi machen – vollkommen selbständig und ohne Anweisung“, freut sich Julia Hornung. Es funktioniert also. Anlass genug für die vier Frauen, das Projekt auch über die Grenzen der Haarer Konradschule auszuweiten. Denn Kinder zu stärken, sollte die Mission aller sein.

„Resilient durchs Schuljahr:
Mein sicherer Ort, meine Gefühle, meine Sinne“

Unterrichtseinheiten für Schulsozialarbeit und Unterricht in Klasse 1/2.
Basis-Set für die Grundschule – erschienen im Don Bosco Verlag für Pädagogik.

Pressemitteilung der Gemeinde Haar

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