Das Ensemble Haar: Dirigent und Geiger Winfried Grabe entführt mit seinen Musikern das Publikum auf eine musikalische Entdeckerreise.
Konzert für Entdecker
Es ist ein Abend weg von den üblichen Klängen und ein sich Herantasten an Unbekannteres. Etwa 200 Musikliebhaber füllen anlässlich des Herbstkonzerts des Ensemble Haar das Gesellschaftshaus des Isar- Amper-Klinikums. Profigeiger Winfried Grabe schwingt den Taktstock, wer ihn kennt weiß um dessen ambitioniertes Spiel. Gemeinsam mit Clemens Huber und das durch Profimusiker ergänzte Laienorchester interpretiert Grabe unter anderem Johann Sebastian Bachs Doppelkonzert BWV 1042 in d-Moll. Es zählt bei Klassikliebhabern zu den beliebtesten Stücken.
Werke aus Übersee und Russland
Während Bach auch Klassik- Nichtbewanderte kennen, sind Kompositionen des US-Amerikaners Arthur Foote (1853 bis 1937) für viele akustisches Neuland. Der Komponist zählt neben John Knowles Paine ( (1839–1906), George Chadwick (1854–1931), Amy Beach (1867–1944), Edward MacDowell (1861–1908) und Horatio Parker (1863–1919) zu den „Boston Six“, deren Kompositionen vor allem durch die deutsche Romantik beeinflusst sind. Entsprechend präsentiert sich Footes Streicherserenade E-Dur op. 25 technisch anspruchsvoll. Dazu überzeugen das Publikum „Variationen über ein russisches Volkslied“ des Petersbuger Komponistenkreises, der sich in das „Das mächtige Häuflein“ und den „Beljajew-Kreis“ mit Mitgliedern wie Mily Balakirew, Alexander Borodin, César Cui, Modest Mussorgski und Nikolai Rimski-Korsakow, teilt. Entsprechend datieren die beiden Gruppen auf die zweite Hälfte des 19. Jahrhunderts und zeichnen sich unter anderem wegen der einfließenden Volksmusik in ihre Werke aus.
Intensive Vorbereitung
Dazu lassen präsentieren die Musiker die Streicherserenade in Es-Dur von Ermanno Wolf- Ferrari, den 1876 in Venedig geborenen Sohnes eines deutschen Kunstmalers und einer italienischen Mutter. Sein Werk entsteht zu Beginn seines Musikstudiums bei Gabriel Rheinberger an der Akademie der Tonkunst München. Für Laien bleiben während des mitreißenden Spiels im Konzert die unzähligen Stunden der Vorbereitung verborgen. „Wir haben bei unseren jährlichen Probenaufenthalt im Ahrntal, der Partnergemeinde der Stadt Haar, hochkonzentriert gearbeitet“, verrät Grabe zu Beginn des Konzerts.
Für Sie berichtete Manuela Praxl.












