Haar will Mehrwert durch Mehrweg schaffen

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Rolando Nardi (Eiscafé Firenze), Bürgermeister   Andreas Bukowski, Daniela Ziegler (DEHOGA), Katharine Dworzak (Dritte Bürgermeisterin) nehmen die Einwegmüll und das Mehrweg-K  onzept unter die Lupe

Erste Gastronomie-Betriebe verzichten auf Einweg-Verpackungen

Egal ob Pizza und Pasta vom Lieblingsitaliener, der üppige Grillteller mit Vor- und Nachspeise vom Griechen oder das Eis mit Sahne im Mitnehmbecher – wenn die Küche zuhause wegen Kochunlust kalt bleibt oder das Gewünschte nicht hergibt, reicht ein Anruf im Restaurant der Wahl oder ein Spaziergang zur Eisdiele und wenig später warten die Speisen auf ihre Abnehmer in Einwegverpackungen, meist aus Styropor oder Aluminium.

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Verzicht auf Plastik für die Kreislaufwirtschaft

Im Eiscafé Firenze, Ristorante Da Pino und Hotel und Gasthaus Almwirt setzen die Gastronomen bei ihren Mitnahmespeisen künftig auf ein Mehrwegkonzept, pünktlich zum EU-weiten Verbot vieler Einwegprodukte wie Plastik- oder „Bioplastik“-Geschirr, Trinkhalme oder To-go-Becher ab 3. Juli. „Das Thema „Mehrweg” ist im größeren Kontext zu sehen“, meint Bürgermeister Andreas Bukowski auf einer kleinen Circular-City-Tour zu den drei Betrieben, deren Umstellung auf ein Mehrweg-System die Gemeinde mit je 500 Euro unterstützt. „Wir haben uns alle gemeinsam ohnehin schon eine Plastik-Diät verschrieben und sind dabei, die Haarer Leitlinien in diesem Zusammenhang neu zu verfassen.“ Für Haar bedeute das „nachzufassen“, wo es nötig sei, „um im ökologisch-nachhaltigen Sinn kreislauffähig werden zu können“, so Bukowski und betont: „Hier möchten wir unterstützen, Impulse setzen und unsere Betriebe unterstützen, im kleineren Bereich wie beim Mehrwegthema, aber auch im größeren Zusammenhang, in dem wir Infoveranstaltungen und Netzwerkmöglichkeiten bieten.“ Der Rathauschef wirbt für die Idee der Kreislaufwirtschaft: „Sie ist meiner Meinung nach eines der vielversprechendsten Modelle, um klimagerecht zu handeln.“

„Damit können die Gastronomen ihr Profil als ökologischer und nachhaltiger Betrieb schärfen.“

Alicia Frey, Wirtschaftsförderung, Haar

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Gut angelaufen

Rolando Nardi (Eiscafé Firenze) ist von dem neuen (Mehr-) Weg überzeugt: „Die Pandemie hat das Müllproblem noch einmal drastisch aufgezeigt. Wir müssen einfach verantwortungsvoller in dem Bereich umgehen.“ Daher nimmt Nardi vor ein paar Wochen Kontakt zu einer italienischen Firma auf, die 100-prozentig recyclebare Verpackungen produziert. „Wir haben uns die Produkte eingehend angeschaut, sie gehen nicht so leicht kaputt und sind wiederverwertbar“, sagt der Eisexperte. Doch das ist nur ein Anfang: „Wir lassen Aufkleber mit einem Recycling-Logo drucken für beispielsweise die Eisbecher. Sollte ein Kunde den Becher irgendwo in Haar wegwerfen, können ihn andere zu uns bringen, damit wir sie waschen und sterilisieren können für die Wiederverwertung. Dafür gibt es automatisch zehn Prozent Rabatt für den nächsten Artikel.“ Schon jetzt sind die Haarer begeistert, so der Eisfachmann.

Lockdown öffnet Augen

Die Anregung zum Mehrweg-Konzept kommt vor einiger Zeit aus den Reihen der SPD: „Im Lockdown habe ich auch für meine Familie öfter „Take-away-Essen“ geholt. Irgendwann stand ich vor unserem großen Müllberg und dachte: Das kann es doch in der heutigen Zeit nicht sein. Dann haben wir recherchiert und den Antrag gestellt“, sagt Katharina Dworzak, Dritte Bürgermeisterin Haar, zufrieden. Für die Wirte sei es denkbar einfach, den Zuschuss für die Umstellung zu beantragen, erklärt Alicia Frey von der Wirtschaftsförderung der Gemeinde: „Wir bestätigen das, dann können die Betriebe Rechnungen einreichen und wir bezuschussen das mit bis zu 500 Euro. Damit können die Gastronomen ihr Profil als ökologischer und nachhaltiger Betrieb schärfen.“

Für Sie berichtete Manuela Praxl.

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