Das Kleine Theater schmeißt sich in Szene

Kategorie: Aufführungen

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Blick hinter die Kulissen

Gekonnt schwingt der Kater mit rotem Fell einen Pinsel. Seine Leinwand: ein Gesicht. Konzentriert zaubert er einem kleinen Jungen ein buntes Gesicht. Der kann alles genau im gut beleuchteten Spiegel beobachten. Ihm gefällt ganz offenbar, was der überdimensionierte Stubentiger mit ihm macht, obwohl die Samtpfote mit dem verbeulten Hut an einen Gauner erinnert. Richtig! Es handelt sich um den betrügerischen Kater, der stets versucht Pinocchio auszutricksen. Echte Kinder aber, behandelt der Gauner offenbar besser. Gemeinsam mit anderen Darstellern der 1967 gegründeten Redmanns Münchner Märchenbühne, zeigt sich das Katzenvieh friedlich und auskunftsfreudig, beantwortet alle Fragen – schließlich ist Tag der offenen Tür.

Eine besondere Vorstellung
Für das Kleine Theater Haar bedeutet das: Vorhang auf, Licht an. An diesem Tag allerdings sollen die Spots nicht die Darstellenden auf der Bühne begleiten, sondern vielmehr jeden Winkel des Hauses beleuchten. Sonst nicht viel mehr als eine schöne und behagliche Kulisse, rückt das ehrwürdige Gebäude aus dem Jahr 1912 für seinen großen Auftritt selbst ins Rampenlicht. Die erstmalige Gelegenheit auch die hinterste Ecke im Haus zu erkunden, wollen sich die vielen Besucher trotz oder wegen der anhaltenden Regentristesse nicht entgehen lassen: „Genau lässt es sich nicht sagen, aber wir gehen von bis knapp 1000 Leuten über den Nachmittag verteilt aus“, sind sich Intendant Matthias Riedel-Rüppel und der Vorstand des Freundeskreises Kleines Theater Haar einig. „Wir freuen uns über den angeregten Austausch, die vielen schönen Gespräche, aber auch über die Anregungen. Da wollen wir schauen, was machbar ist.“

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Ein Stück in vielen Akten
Während sich vor allem Kinder Schminktipps bei dem roten Kater abholen, stehen immer wieder Künstler auf der Bühne und zeigen kleine Ausschnitte ihrer Programme wie Angela Eberlein und Larissa Hartmann. Sie singen verschiedene Songs aus dem eigenproduzierten Musical „Wenn Rosenblätter fallen“, das am 14. November Premiere feiert. Deren verlängerte „Atempausen“ nutzt Theaterleiter Matthias Riedel-Rüppel, um in seiner unnachahmlichen Art Interessierten Daten und Fakten rund um den Jugendstilbau näherzubringen. Beispielsweise müssen sich die Bühnentechniker nach dem Motto „mehr Schein als Sein“ im Falle eines Falles einiges einfallen lassen, um die 50 Quadratmeter Bühne größer wirken zu lassen. Ein wenig kurios mutet der evangelische Betsaal inklusive Altarbild über dem großen Theatersaal an. “Im Betrieb” ist er bis zur Weihung des ersten evangelischen Gotteshauses, der Jesuskirche, 1962.

Geplant: Neuinszenierung
Als „Eyecatcher“ oder gar „It- Piece“ entpuppt sich im Laufe des Nachmittags eine Brotzeitdose, deren Deckel das Konterfeit des guten, alten Räuber Hotzenplotz ziert. Das Accessoire ist der Hauptgewinn des heiß begehrten Glücksrads des Freundeskreises im Garderobebereich: „Baby, more Drama geht kaum!“ Wegen des großen Erfolgs will das Theater den Tag der offenen Tür einmal jährlich, jeweils vor der neuen Spielzeit anbieten.

Für Sie berichtete Manuela Praxl.

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