Volksfest zum ersten Mal in der Stadt

Kategorie: Veranstaltungen

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v.l.n.r. Ulrich Leiner (2. Bürgermeister), Andreas Bukowski (Bürgermeister) Michael Moeller (Hofbräuhaus-Chef), Festwirt Robert Schmidt, Katharina Dworzak (3. Bürgermeisterin) und Heiko Esdar, Leiter Vertrieb Hofbräu.

Feuerwerk der guten Laune

Es ist eine wahrhaft spritzige Angelegenheit. Zwar weniger eine süffige Champagner- dafür vielmehr eine zünftige Bierdusche, über die sich die Festgäste in der Pole-Position, der vordersten Reihe des dritten Volksfests der Stadt Haar, freuen dürfen. Verantwortlich dafür ist die Schlagkraft des Bürgermeisters Andreas Bukowski. Nach drei Schlägen auf das Fass Hofbräu München, die für das kurze Hopfenbad sorgen und ein wenig Nachjustieren, reißt der Rathauschef fröhlich den Schlegel in die Höhe und ruft: „O´zapft is“! Und im Jahr der Stadterhebung sogar einen Tag länger. Doch nicht nur im Festzelt, sondern auch draußen feuchelt es gewaltig. Wie im Jahr zuvor gießt es, wer so will, zum Auftakt gleich maßkrugweise: „Das hat inzwischen schon fast Tradition, aber das tut dem Spaß keinen Abbruch“, lacht Bürgermeister Andreas Bukowski.

Zielsichere Frauen
An den folgenden Tagen jagt ein Hohepunkt den anderen. Von den Sportlerehrungen über die Prämierung der Sieger des ersten Stadtschießens, der Versteigerung diverser Gemeindeutensilien, bis zum Tauziehen und einem Umzug mit vielen Vereinen, kommen die Besucher scheinbar kaum dazu die Maßkrüge zu stemmen. Dabei scheint das wegen des überwiegend schweißtreibenden Wetters fast schon überlebenswichtig. Angesichts der Temperaturen, die deutlich jenseits der 30 Gradmarke liegen, ist das Traditionsbewusstsein vom ersten und zweiten Schützenmeister des SGS Stefan Pietsch und Stefan Reiter und weiteren Mitgliedern bewundernswert. Unerschütterlich stehen sie in zusätzlich wärmenden Lodenhosen und Jacken auf der Bühne und küren die Sieger des ersten Stadtschießens Haar im April. „Das gehört dazu“, kommentiert Pietsch trocken, bevor er die Gewinnerteams Freiwillige Feuerwehr Haar, Bürgervereinigung Ottendichl (BVO) und die Haarer CSU aufruft. Für das sichere Auge und die ruhige Hand dürfen die Hobbyschützen über je ein Fass Bier jubeln. Bei den Einzelwertungen zeigen mit Carina Struger (Jugend) und Barbara Huhn (Erwachsene) äußerst treffsichere Frauen, wo die Kimme das Korn hat und nehmen den Wanderpokal als Stadtschützenköniginnen mit.

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Heiße Wettbewerbe
Ein wahre Bieterschlacht liefern sich die Vereine bei der Versteigerung unterschiedlicher Relikte der einstigen Gemeinde Haar, darunter Teller, Krüge, echte Gemeindeluft in versiegelten Flaschen und Ortsschilder. Die entpuppen sich als wahre Bestseller und gehen für bis zu 800 Euro über den Auktionstisch. „Das war für mich ein besonderes Erlebnis, bei der die Bürger mit großem Ehrgeiz versucht haben, die letzten Utensilien der Gemeinde Haar zu ersteigern.“, bilanziert Hammerschwinger und gewitzter Preistreiber Martin Metzger seinen Einsatz als Versteigerer. Genauso enthusiastisch gehen die acht Mannschaften der BVO, KBO, D´Ammeraler, Wertstoffhof, d´Salmdorfer, Schützengesellschaft, Flying Turtels und Stadtmannschaft an den Start des ersten Tauziehens der Stadt. Manche gar mit göttlichem Beistand. Doch trotz der tatkräftigen Hände von Bruder Gabriel bei den Ottendichlern, zieht Team KBO mit geballter Zugkraft alle – nicht über den Tisch – dafür über die Linie. „Als mich unser Bürgermeister Andreas Bukowski gefragt hat, ob ich mit ihm das Tauziehen moderieren möchte, war ich gleich begeistert. Aber das hat natürlich das Team Ottendichl geschwächt“, meint Alexander Gremm, Vorstand der BVO, schmunzelnd. „Die Teams haben bei über 50 Grad alles gegeben. Wie man bei manchen, besonders aus dem Team Ottendichl sehen konnte, war da hopfenintensives Doping nicht zielführend.“ Ob so ein Tauziehen vorher „schon mal auf dem Zwischengang eines Bierzeltes stattgefunden“ habe, sei nicht belegt. „Aber es war eine gelungene Veranstaltung und wird hoffentlich zur Tradition werden in Haar“, wünscht sich nicht nur Gremm.

Stimmen zum Volksfest
„Das Highlight des Volksfests war für mich der Festsonntag mit Festumzug. So viele Vereine und Haarer Institutionen waren mit dabei, unsere Freunde aus Tirol und Südtirol und hunderte von Gästen, es war einfach schön. Zudem wurde alle Tage friedlich gefeiert, was mich ebenfalls sehr gefreut hat“, fasst Bukowski zusammen. Für Haars CSU-Chef Dietrich Keymer gehört das Haarer Volksfest schon jetzt zur Tradition. „Der Festumzug, dieses Mal sogar mit Pferdegespann, war ein Ereignis, das man in der Vergangenheit nicht kannte. Es passt gut zur Stadt Haar, weil es ihr eine ländliche Note gibt und damit ihrer geschichtlichen Entwicklung entspricht. Besonders beeindruckt hat mich die große Begeisterung, die die Abendveranstaltungen mit Discocharakter ausgelöst haben, auch bei der „reiferen“ Jugend bis in die Reihen des Haarer Stadtrats.“ Alois Rath, CSU-Ortsgeschäftsführer stimmt zu: „Ein rundum gelungenes Fest: bürgernah und traditionsbewusst. Der feierliche Festgottesdienst bildete einen würdigen Auftakt, begleitet von zahlreichen engagierten Gruppen, Vereinen, Musikensembles und Bands über die gesamten Festtage hinweg. Das verbindet und macht Gemeinschaft lebendig.“

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Überwiegend positiv, wenig Ansatz zur Kritik
Haars zweiter Bürgermeister Ulrich Leiner (Grüne) kommentiert: „Beim Anstich hat mich besonders gefreut, dass ich auf der Bühne stand und nicht unten saß, denn mein Platz wurde gut begossen. Es war ein gelungenes Volksfest für alle Generationen. Wir müssen aber nachbessern und die Toiletten für Rollis zugänglich machen. Und natürlich großer Dank an alle Spenderinnen und Spender, die das Fest erschwinglich gemacht haben.“ Etwas weiter geht Peter Schießl (SPD): „Die Stimmung unter den vielen feiernden Menschen war gut. Aber vielleicht ist es nächstes Jahr möglich das Volksfest barrierefrei zu machen, damit es alle Menschen besuchen können, auch mit Rollstuhl. Das wäre mein Wunsch als Mitglied des Behindertenbeirats.“ Haars dritte Bürgermeisterin Katharina Dworzak (SPD) hat vor allem einen Blick auf Familien: „Es ist immer schön, wenn die Haarer zusammen feiern können, vor allem auch die Kinder. Etwas schade war, dass am Kindernachmittag nicht alle Buden mitgemacht haben, denn so können es sich einige Familien nicht leisten daran teilzuhaben.“ Ähnlich sieht es Familienvater und SPDFraktionsvorsitzender Thomas Fäth: „Das Volksfest war wieder ein großes Fest, dass vor allem abends im Zelt für super Stimmung gesorgt hat. Leider gab es am Familientag kaum Ermäßigungen für die Kinder. Hier muss es nächstes Jahr unbedingt eine Verbesserung geben. Für Stadtrat Peter Siemsen (FDP) sieht in dem Fest „in Zeiten mit vielen negativen Nachrichten und Menschen, die durch geopolitische Vorgänge verunsichert sind“ einen wichtigen Treffpunkt: „Wir können in Haar mit dem gemeinsamen Feiern, dem Miteinander und Füreinander ein stückweit einen Kontrapunkt setzen. Dazu haben wir Potenzial. Unter dem Geist empfinde ich das Volksfest als positiven Impuls.“

Für Sie berichtete Manuela Praxl.

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