Musik für Schüler der fünften und sechsten Klasse der Mittelschule Haar. Ganz links: Schulleiter Markus Fauth neben Klavierlehrerin Luciana Zadak. Mitte hinten: Jochen Stuppi (Chor), Günter Busta (Projektleiter), rechts: Bürgermeister Andreas Bukowski.
Keine Scheu vor Profis
Es berührt sehr, wenn zwei Mädchen gemeinsam am Klavier sitzen, hochkonzentriert die Melodie von Ludwig van Beethovens Europahymne gemeinsam spielen und eines der Mädchen dazu zart „Freude schöner Götterfunken“ anstimmt. Das erfordert Mut und die beiden trauen sich etwas, genauso wie andere Nachwuchssolisten! Denn sie treten vor großem Publikum auf. Neben den Eltern und Mitschülern, sitzen auch Schulleiter Markus Fauth, Bürgermeister Andreas Bukowski und Profimusiker in der Aula der Mittelschule. Alle schauen sie an und hören ihnen zu. Die Kinder gehören zu über 40 weiteren Schülern der fünften und sechsten Klassen, die in diesem Schuljahr am Programm „Musik für Schüler“ teilnehmen und auf dem Konzert zeigen, was sie können. 1995 gründet Erich Fischer die gemeinnützige Stiftung zur Förderung von Kultur und Zivilisation und beginnt mit dem Projekt „Musik für Schüler“ unter dem Motto „Musizieren statt konsumieren.“ Kinder aus sozial schwachen Familien, bekommen die Chance am häufig zu teuren Instrumentalunterricht teilnehmen zu können. „Die Stiftung übernimmt die Kosten weitgehend“, erklärt Günter Busta, Lehrer und Projektleiter an der Mittelschule Haar.
Aufgeben ist keine Option
Das Besondere: Wenn eine Note nicht zu 100 Prozent sitzt, machen die Solisten unbeirrt weiter, bis sie den richtigen Ton treffen. Das Rüstzeug dafür gibt ihnen unter anderem Klavierlehrerin Luciana Zadek mit auf die musikalische Reise. „Für mich ist es jedes Mal wieder faszinierend zu erleben, dass auch diejenigen, die vielleicht anfangs zweifeln oder gar keine Lust haben zu musizieren, entdecken, dass sie Talent haben und etwas schaffen können. Die Kinder wachsen daran und werden selbstbewusster“, freut sich Günter Busta. So erzählt Taranom begeistert: „Der Chorunterricht ist supertoll, außerdem freue ich mich jede Woche wieder auf den Klavierunterricht.“ Oder Felix, der am Unterricht „wirklich Spaß“ hat.“ Zhasmin meint: „Klavierspielen zu lernen und so einen netten Chorlehrer erlebe ich erst, seitdem ich an der Mittelschule Haar bin.“ Für Eleonora steht fest: „Seitdem ich hier bin, weiß ich, wie schön es in der Schule sein kann. Vor allem der Musikunterricht macht voll Spaß.“
Experten und Amateure im Einklang
Als besonderes Highlight unterstützen Profimusiker den Nachwuchs. Die Moderation übernimmt Giulio Alvise Caselli, der sich Sprache und Musik auf ganz eigene Art widmet und dabei bodenständig barfuß auftritt. Der Bariton aus Italien fühlt sich auf den Bühnen der Opernhäuser in Deutschland, Italien, Südkorea oder Italien offenbar genauso wohl wie in Mittelschule Haar und singt Stücke von Georg Friedrich Händel und Leonard Bernstein. Pianist YoungSeob Jeon begleitet die beeindruckende Darbietung des Solisten und Kammermusikers. Genauso die koreanisch-kanadische Violinistin Amy Park, die als Konzertmeisterin in der Vergangenheit unter anderem im Toronto Symphony Youth Orchestra und als Gast-Konzertmeisterin im Bayerischen Kammerorchester musiziert oder im Münchner Rundfunkorchester aushilft. Mit viel Gespür und großen Gesten leitet Jochen Stuppi den Chor der Schüler, der sich an Songs wie “Rescue you“, „Evening Rise“ oder „In the middle“ heranwagt. Dabei greift der Korrepetitor, Orchesterpianist, Organist und Theaterpädagoge auf seine Erfahrung mit innovativen Chorkonzepten zurück.
Für Sie berichtete Manuela Praxl.






























