Bestens gelaunt zum Präsenztreffen: (v.r.n.l.) Andreas Schwarcz (Gemeinderat), Andreas Bukowski (Bürgermeister), Andrea Weber (Gemeinderätin), Christian Doerr (stellv. Fraktionsvorsitzender), Maximilian Böltl (stellv. Kreisvorsitzender und Bürgermeister Kirchheim, Alois Rath (Ortsgeschäftsführer und Gemeinderat), Dietrich Keymer (Fraktionsvorsitzender)
Es soll wieder losgehen
Die gute Laune und gelöste Stimmung der über 30 Mitglieder des CSU Ortsverbands beim ersten Präsenztreffen nach der langen Coronapause, ist unüberhörbar und -sehbar. „Endlich wieder“, lautet der einstimmige Tenor. „Keine Präsenzveranstaltung, das hat geschmerzt und weh getan und so manche Sehnsüchte geweckt“, fasst Ortsgeschäftsführer Alois Rath zusammen. „Trotzdem sind unsere Mitgliederzahlen konstant geblieben.“ Bevor es zum „Tagesgeschäft“ geht, wirbt Kirchheims Bürgermeister, Max Böltl (CSU), bei den Parteimitgliedern, um Unterstützung bei seiner Kandidatur zum Landtagsabgeordneten. Der 38-Jährige strebt die Nachfolge von Ernst Weidenbusch, der sich aus der Landespolitik zurückziehen möchte, an.
Böltl erwartet harten Wahlkampf
„Ich werde immer wieder gefragt, wo ich eigentlich stehe“, sagt Böltl und zeichnet ein Bild. „Ich stehe auf zwei Beinen, das eine steht für die Haltung und das andere für das Handeln. Dass das im Einklang ist, macht Kommunalpolitik aus.“ Aus seiner Sicht solle die Kommunalpolitik ohnehin besseres Gehör finden. „Wir brauchen mehr Kommunalpolitik für eigene Entscheidungen“, fordert Böltl. So sei das Förderwesen für Projekte inzwischen gut, gleichzeitig verschlinge aber die „riesige Bürokratie“ Teile der Unterstützung: „Manchmal schlafen Bürgermeister wahrscheinlich schlecht, weil sie Angst haben irgendeine Förderung übersehen zu haben. Da wären Pauschalförderungen an vielen Stellen einfacher.“ Aus Böltls Sicht müsse es nicht „unbedingt mehr Geld für die Kommunen“ sein, sondern: „Wir müssen vielleicht mal schauen, ob wir das richtig organisiert haben.“ Böltl wundere sich im Zusammenhang mit dem „Neun-Euro-Ticket“ und dem „Tankrabatt“ außerdem, „dass der Aufschrei nicht größer“ sei: „Es wird über eine Zeitachse von drei Monaten ein Betrag von 2,5 Milliarden Euro ausgegeben. Bei dem Tankrabatt werden über drei Milliarden ausgegeben. 5,5 Milliarden für, wenn man so will drei Monate gute Laune, aber wirklich nachhaltig wäre etwas anderes.“
„Das, was uns als Ortsverband ausgemacht hat, die Geselligkeit, das Zusammenkommen, der Austausch und das Leben, war nach dem Sieg der Kommunalwahl wegen der Pandemiesituation nicht möglich.“
Andreas Bukowski, 1. Bürgermeister Haar
Bei Digitalisierung Sprung nach vorne
Für Bürgermeister Andreas Bukowski ist Böltl der richtige Kandidat: „Ihr konntet euch selbst überzeugen, dass da jemand ist, der seinen Hut in den Ring schmeißt. Er kommt vom Maschinenraum der Kommunalpolitik, aus der Verwaltung als Bürgermeister und weiß, wovon er spricht“, übernimmt Bukowski. Pandemiebedingt fällt der Jahresrückblick kurz aus: „Vor allem bei der Digitalisierung haben wir einiges auf den Weg gebracht“, so Bukowski und nennt die neue Homepage: „Die war vorher schon in die Jahre gekommen war, jetzt ist sie State of the Art.“ Außerdem können Bürger seit einiger Zeit außerhalb der Öffnungszeiten des Rathauses ihren Ausweis aus dem „Automaten“ abholen: „Dazu gibt es sehr viele Anfragen von anderen Gemeinden, die das auch haben wollen“, berichtet Bukowski. Die Idee eine Genossenschaft in Haar zu gründen, sei bisher nicht umgesetzt: „Es ist leider nicht gelungen, dass sich die Interessenten geeinigt hätten.“ Es gebe zwei Gruppen: „Eine will eher in Eigenregie vorangehen, die andere überlegen, ob es nicht sinnvoll wäre, unter das Dach einer bestehenden Genossenschaft zu schlüpfen.“
Feste feiern
Bukowski resümiert: „Das, was uns als Ortsverband ausgemacht hat, die Geselligkeit, das Zusammenkommen, der Austausch und das Leben, war nach dem Sieg der Kommunalwahl wegen der Pandemiesituation nicht möglich.“ Jetzt, so kündigt Bukowski an, soll es wieder losgehen. Unter anderem will der Ortsverband den gerade eingeführten Frühschoppen als „festes Format“ fortführen und das Burgerfestival soll im Juli stattfinden: „Wir packen alles in den Sommer, wer weiß, was der Herbst bringt.“ Die anschließende Wahl der Delegierten fällt auf Andreas Bukowski, Christian Doerr, Natascha Fuß, Felix Grabmeyer, Florian Haller, Christine Jelic, Dietrich Keymer, Ronny Kick, Alois Rath, Martina Reuel Dietrich, Thomas Reichel, Eva Schlensok , Andrea Weber und Ernst Weidenbusch.
Für Sie berichtete Manuela Praxl.