Im virtuellen Forum Tipps für Resilienz: Diplom-Psychologin Nadja Hirsch
Flexible pädagogische Konzepte sind gefordert
Menschen, die auf sehr engen Raum über Monate zusammenhängen, das Kind, das nicht in die Schule gehen kann und sich so wenigstens für ein paar Stunden die Situation entspannt, ist in der Pandemie beinahe unmöglich. „Man geht nicht zur Arbeit, hat keine Sozialkontakte draußen, man hockt den ganzen Tag aufeinander, das ist schon eine Herausforderung. Das sind natürlich keine neuen Erkenntnisse oder überraschende Wahrheiten, aber damit müssen wir umgehen“, fasst Peter Siemsen die Gespräche aus dem virtuellen Forum mit Diplom-Psychologin Nadja Hirsch und Eltern die Auswirkungen des Ausnahmezustands zusammen.
Aggression nimmt zu
Inzwischen ist es kein Geheimnis mehr, wie sehr Kinder und Jugendliche während der Pandemie leiden. Viele entwickeln Waschzwänge durch die allgegenwärtigen Hygieneaufforderungen oder Schlafstörungen bis hin zu unkontrollierter Aggression. „Die Gewalt hat zugenommen. Ich habe einfach die Sorge, dass sich da keiner einen Kopf macht”, bestätigt eine Mutter Hirschs Aussagen. „Der derzeitige Lernstress der Schulkinder ist mit dem eines Jurastudenten vor dem Staatsexamen vergleichbar”, beschreibt ein anderer Forumsteilnehmer die Homeschooling-Situation. „Schwächere Jugendliche befürchten wohl, abgehängt werden zu können, die Schere zwischen Leistungsstarken und Leistungsschwachen nimmt deutlich zu“, betont Peter Siemsen. Dabei gehe es aber nicht nur um den bloßen schulischen Leistungsnachweis: „Familien, die Eltern sind unheimlich wichtig, sind der zentrale Anker. Sozial schwächer Gestellte, bei denen einiges bereits vor Corona im Argen lag, trifft es derzeit doppelt hart“, so Siemsen.
Resilienz erlangen
Nadja Hirsch gibt an dieser Stelle fünf einfache Tipps an die Hand, wie Familien durch die problematische Lebenslage ohne größere Schäden durchkommen können. Besonders wichtig sei es, Homeoffice und die Freizeit eindeutig voneinander zu trennen, betont die erfahrene Expertin. Außerdem helfen klare Tagesstrukturen sich zu orientieren. Vor allem gehe es aber darum, sich mit den Kindern und Jugendlichen hinzusetzen und offen zu sprechen, auch über die eigenen Ängste, um sich dann ganz bewusst zusammen auf Gutes zu konzentrieren.
Die Zeit nach der Krise vorbereiten
Nadja Hirsch gibt an dieser Stelle fünf einfache Tipps an die Hand, wie Familien durch die problematische Lebenslage ohne größere Schäden durchkommen können. Besonders wichtig sei es, Homeoffice und die Freizeit eindeutig voneinander zu trennen, betont die erfahrene Expertin. Außerdem helfen klare Tagesstrukturen sich zu orientieren. Vor allem gehe es aber darum, sich mit den Kindern und Jugendlichen hinzusetzen und offen zu sprechen, auch über die eigenen Ängste, um sich dann ganz bewusst zusammen auf Gutes zu konzentrieren.
Für Sie berichtete Manuela Praxl.