Von 0 auf 100 – Haars Narren sind los
Die bloße Vorstellung, auf einer Bühne zu stehen und vor hunderten von Menschen in ein Mikrofon zu singen, treibt wohl den meisten eher Schweißperlen ins Gesicht. Andere hingegen kennen offenbar kein Lampenfieber und laufen im Spotlight stimmlich zur Hochform auf. Alois Rath, Ortsgeschäftsführer der Haarer CSU, zählt zur zweiten Kategorie. Völlig losgelöst, performt er sein Lieblingslied „Rote Lippen soll man küssen“ zusammen mit der 089-Band auf dem Faschingsball der Haarer CSU. Zuvor begrüßt Bürgermeister Bukowski die außerordentlich bunte Gesellschaft: „Schön, dass ihr da seids! Wir freuen uns, dass wir wieder feiern dürfen. Das Orga-Team hat hier fantastische Arbeit geleistet, um das möglich zu machen.“
Dresscode: Mehr ist mehr!
Mit dem ersten Taktschlag von Hasi Haslinger, Schlagzeuger der Band 089, strömen die Ballgäste auf die Tanzfläche, die strategisch zwischen zwei Bars liegt. „Es ist so geil, einfach nur geil“, brüllt es unter einer bunten Frise hervor. Trotz intensiver rhythmischer Bewegungen von Kopf bis Fuß, sitzt das „Faschingssaison Must-Have“ Zweithaar makellos. Naja – ein bisschen schief vielleicht, schließlich steigt der Alkoholpegel, aber irgendwie bombenfest. Besonders auch bei einigen Herren, die 2023 augenscheinlich zum „Big Hair-Year“ erklären und mit voluminöser 70-er Locken-Retro-Frise, die nicht wenige Frauen vor Neid erblassen lassen, oder im besten 80-er Vokuhila-Look, inklusive Oberlippenbart und Brusthaar-Toupet, antanzen. Bei den Damen geht der Trend weg von der sexy Angestellten des Sicherheitsgewerbes mit Fake-Lashes, die an die Flügel eines Raubvogels erinnern und Rock, der lediglich ein breiterer Gürtel ist. Bei den Ladies lautet die Devise vielmehr: „Umso mehr, desto besser“, also hin zu mehr Boa, Glitzer, Schimmer und Farben – ach ja und noch mehr Boa, Glitzer, Schimmer und Farben.
Musical und Blockbuster triumphieren
Mitten im Partygetümmel genießt auch Kirchheims Bürgermeister, Landratskandidat und Cowboy Maximilian Böltl die Atmosphäre, bevor die Prämierung des besten Kostüms ansteht. Eindeutiger Gewinner ist das Biest Tim Bergmann, das wohl besonders die Schönheiten des Saals per tobenden Applaus zum Sieg küren. Er darf sich über einen Gutschein von Feinkost Adametz in Höhe von 300 Euro freuen. Jürgen Noschka, alias Ghostbuster Marshmellow, alias Schneemann, räumt den mit einem 200 Euro dotierten Gutschein der Metzgerei Liebold ab. Der 100 Euro Gutschein von Dinkelbäcker Dümig geht an Michael Maskiewicz, alias Elphaba aus dem Wizard von Oz. „Wir konnten sehen, dass sich die Leute etwas einfallen lassen und sich sehr originell verkleidet haben.“
Nach dem Ball ist vor dem nächsten
„Wir sind natürlich sehr froh und inzwischen auch ein wenig stolz, dass wir hier am Faschingssamstag mit rund 550 party- und faschingsfreudige Gästen feiern konnten“, zieht Rath rückblickend Bilanz. Es sei der Planung des „großen und großartigen Organisationsteam“ zu verdanken. „Im Vorverkauf, der pünktlich am 11.11. um 11 Uhr 11 losging, lief es schon sehr gut.“ Allerdings sei ein Event dieser Größenordnung ohne Sponsoren nicht möglich, schränkt Rath ein: „Aber es hat sich gelohnt, die Stimmung war wirklich klasse und bis man sich umdrehte, war es schon weit nach Mitternacht. Wir freuen uns jetzt schon auf unseren nächsten Faschingsball 2024.“
Für Sie berichtete Manuela Praxl.
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