Matthias Riedel-Rüppel und Yvonne Baum wollen in Haar die kulturelle Bildung der Kinder und Jugendlichen unterstützen.
Eine Bühne für den Nachwuchs
Der Ausdruck in den Gesichtern jungen Publikums vor allem bei Aufführungen eines Kasperltheaters, der Augsburger Puppenkiste oder eines Theaterstücks wie der „Der kleine Prinz“, aber auch eines Musicals und Konzerte offenbart meist begeistertes Mitfiebern. Die Kinder tauchen in eine andere Welt ein, lassen sich mitreißen, können sich vor Spannung kaum auf dem Stuhl halten. Nicht selten wecken diese ersten Berührungen mit künstlerischen Darbietungen bei Kindern und Jugendlichen die Lust und Freude selbst zu schauspielern, zu tanzen, Musik zu machen oder Bühne zu gestalten. In Haar bietet die Jugendbühne seit einiger Zeit eine Plattform für interessierten Nachwuchs. Die Idee kommt ursprünglich von Christine Miller, die in der Gemeinde die Tanz- und Musicalschule „Dansation“ leitet. „Die Jugendbühne wurde dann als Verein kurz vor der Pandemie gegründet“, sagt Matthias Riedel-Rüppel, Intendant des Kleinen Theaters Haar, und erklärt den Zweck: „Wir möchten die künstlerische Betätigung von Kindern und Jugendlichen unterstützen und fördern, gleichzeitig aber auch ein pädagogisches Netzwerk sein für Menschen, die in diesem Bereich tätig sind, das ist das Grundkonzept.“
Erfahrenes Team
Schon in den kommenden Monaten will der Verein im Kleinen Theater Workshops anbieten, die mit professionellem Know-How Kindern und Jugendlichen nicht nur künstlerische, sondern auch pädagogische Inhalte vermitteln wollen. Mit an Bord des kulturellen Projekts sind der künstlerische Leiter von Redmanns Münchner Märchenbühne, Jochen Streicher, Alexandra Boschen, langjähriges Mitglied der Dansation Tanz und Musicalschule, und Yvonne Baum. Generell gehe es dem Verein darum, die kulturelle Bildung von Kindern und Jugendlichen in der Gemeinde zu unterstützen.
Schneidenberger-Kulturstipendium unterstützt kreativen Nachwuchs aus Haar
Seit wenigen Wochen vergibt die Jugendbühne Haar darüber hinaus das Schneidenberger-Kulturstipendium. „Der Erbe des Ehepaars Schneidenberger, Werner Mezger, hat uns einen Erbanteil als Grundstock zugeführt“, erläutert Riedel-Rüppel: „Damit werden wir Kosten für kulturellen Unterricht aus dem Bereich Schauspiel, Tanz, Musik, Kunst und dergleichen übernehmen.“ Die Voraussetzung für ein mögliches Stipendium ist gering, genauso wie der bürokratische Aufwand: „Dieses Menschenkind muss lediglich in Haar wohnen“, so der Leiter des Theaters. Grundsätzlich richtet sich das Stipendium an drei Gruppen: „Es geht darum, jemanden, der besonders begabt ist, zu unterstützen. Es könnte aber auch sein, dass wir jemandem unter die Arme greifen, wenn beispielsweise der Ernährer der Familie seinen Job verloren hat, ein Elternteil verstorben ist oder sich die Eltern getrennt haben und es bedeuten würde, den Unterricht aufgeben zu müssen. Das wollen wir verhindern. Oder wir vergeben es an jemanden, der anfangen möchte und dessen Eltern die Unterrichtskosten nicht aufbringen können.“ Allgemein können sich Kinder und Jugendliche im Alter von sechs bis 18 Jahren um das Stipendium bewerben. Stipendiaten erhalten über einen Zeitraum von sechs Monaten 60 Prozent der Unterrichtsgebühren. Eine Verlängerung der Kostenübernahme ist möglich. Bei der Vergabe des Stipendiums spielen der Standort des Unterrichts oder vermittelte Unterrichtsinhalte keine Rolle.
„Wir möchten die künstlerische Betätigung von Kindern und Jugendlichen unterstützen und fördern, gleichzeitig aber auch ein pädagogisches Netzwerk sein für Menschen, die in diesem Bereich tätig sind, das ist das Grundkonzept.“
Matthias Riedel-Rüppel, Intendant Kleines Theater Haar
Für Sie berichtete Manuela Praxl.