Konzert als Vorbereitung für Aufnahmeprüfung

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Statt Lehramtstudium lieber den Sprung auf die Bühne wagen: Nikolaus Redmann übt mit einem Klavierkonzert die Aufnahmeprüfung.

Flügel statt Klassenzimmer

Manchmal lohnt es sich ins Schwitzen zu geraten: „Irgendwann hat Nikolaus mitbekommen, dass wir hier einen super Steinway Flügel haben und sagte er würde gerne auf dem Flügel spielen. Ich dachte eher, dass er leise vor sich hin dilettieren würde. Solche Kandidaten haben wir ja immer mal wieder. Das sind einfach Momente, da fragt man sich, warum man das tut“, erinnert sich Matthias Riedel-Rüppel, Intendant des Kleinen Theater Haar. „Als Nikolaus dann spielte, wusste ich, dass es Sinn ergibt. Er setzte sich hin und spielte nicht nur technisch toll, sondern auch unglaublich musikalisch. Technisch kann man sich ja einiges antrainieren, aber wenn dann jemand mit Herz Musik macht, ist das etwas Besonderes.“

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Die wahre Liebe

Der junge Mann, der unter den Kollegen im Theater für Staunen sorgt, ist Nikolaus Redmann: „Er unterstützt seine Eltern bei Veranstaltungen von Redmanns Märchenbühne“, erklärt Riedel-Rüppel. Hinter den Kulissen kümmert sich der 20-Jährige um die Technik. Jetzt will er selbst auf die Bretter, die die Welt bedeuten und bringt jede Menge Talent mit: „Bisher studiere ich seit vier Semester Lehramt, aber ich habe dann irgendwann gemerkt, dass ich dem Klavier doch noch einen Versuch geben will“, erzählt der sympathische junge Mann, der bereits seit 14 Jahren in die Tasten haut: „Ich habe während der Semester einfach gemerkt, dass ich unglaublich viel Klavier spiele und kaum etwas für das Studium mache. Jetzt will ich es wissen und bin mit ganzem Einsatz dabei. Ich bin quasi total im Training, das ist die heiße Phase auch dieses Konzert heute, denn am 25. Juni beginnen die Prüfungen.“

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Mehr kann mehr sein

Sein Konzert in Kleinen Theater soll also Probelauf sein. „Ob ich gut spiele müssen andere entscheiden, aber ich spiele unwahrscheinlich gerne Klavier. Deshalb mache in den kommenden Wochen die Aufnahmeprüfung am Mozarteum in Salzburg und an der Musikhochschule in Wien, der Klavierabend heute dient als Übung“, stapelt Nikolaus mit ansteckendem Lachen tief. Sein Programm klingt anspruchsvoll und umfangreich: „Ich spiele heute Nocturnes und andere Werke von Chopin, Clara Schumann, Bach und Haydn. Es ist wirklich ein schön und abwechslungsreich, ich freue mich sehr darauf und es macht mir großen Spaß, trotz der Aufregung.“ Nikolaus hat die Anzahl der Stücke mit Bedacht gewählt: „Mich erwartet in den Prüfungen weniger als ich heute spiele, aber das ist Sinn der Sache, damit ich hoffentlich umso gelassener in die Prüfung reingehen kann.“ Denn die dauert nur bis 15 Minuten, im Gegensatz dazu dürfen sich die Hörer im Kleinen Theater auf über eine Stunde virtuoses Spiel freuen. Nikolaus, so erzählt er, übe jeden Tag sein Prüfungsprogramm, das aber nur einen Teil ausmache. „Es gibt noch eine theoretische Prüfung, die muss wirklich jeder machen, unabhängig vom Instrument oder Gesang. Man muss einfach ein bisschen Kadenzen und vom Blatt lesen können.“

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Theaterfamilie fiebert mit

Was sich so einfach anhört, stellt sich in der Realität ganz anders dar, verdeutlicht Nikolaus: „Klavier ist viel Arbeit und auch manchmal Frustration, weil sie nicht aufhört und man nie aufhört zu lernen. Wenn man etwas sucht und braucht, wo man sein Ergebnis wirklich sieht und etwas in den Händen hält, ist Klavier sicher nicht das Richtige.“ Nicht nur Freunde und Verwandte drücken dem jungen Ausnahmetalent die Daumen, sondern auch Matthias Riedel-Rüppel, der selbst ein Musikstudium hinter sich hat. „Als Nikolaus heute hier die Technik umbaute, sagte er, dass er sich so auf den Abend freue. Ich entgegnete, dass ich wahrscheinlich zittern würde und darauf überhaupt keine Lust mehr habe. Ich bewundere ihn sehr dafür und er wird nervös sein, aber danach weiß man, was man getan hat. Wir verfolgen seinen Plan alle angespannt, aber auch mit einer gewissen Gelassenheit. Nikolaus schafft das.“

„Als Nikolaus dann spielte, wusste ich, dass es Sinn ergibt. Er setzte sich hin und spielte nicht nur technisch toll, sondern auch unglaublich musikalisch. Technisch kann man sich ja einiges antrainieren, aber wenn dann jemand mit Herz Musik macht ist das etwas Besonderes.“

Matthias Riedel-Rüppel, Intendant Kleines Theater München.

„Ob ich gut spiele müssen andere entscheiden, aber ich spiele unwahrscheinlich gerne Klavier. Deshalb mache in den kommenden Wochen die Aufnahmeprüfung am Mozarteum in Salzburg und an der Musikhochschule in Wien, und der Klavierabend heute dient als Übung“

„Klavier ist viel Arbeit und auch manchmal Frustration, weil sie nicht aufhört und man nie aufhört zu lernen. Wenn man etwas sucht und braucht, wo man sein Ergebnis wirklich sieht und etwas in den Händen hält, ist Klavier sicher nicht das Richtige.“

Nikolaus Redmann.

Für Sie berichtete Manuela Praxl.

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