Die Schützenkoenige 2025
Mehr als ein Verein: Wir sind eine Familie
Sogenannte „Hard facts“ sind nützlich, sie ermöglichen beispielsweise vorausschauend zu planen oder einen generellen Situationsüberblick. So weit so gut. Aber, so ein Zahlenvortrag kann mitunter ein wenig trocken und überfordernd sein. Da können „Fun facts“, also Wissen, das die Welt nicht wirklich braucht, aber für einen kleinen Aha-Effekt oder Schmunzler sorgt, die geforderte Aufmerksamkeitsspanne deutlich erhöhen. So summiert sich das Gesamtalter der Mitglieder der Schützengesellschaft Haar (SGS) auf 3180 Jahre. Wer nun das aktuelle Jahr 2025 davon abzieht, landet bei 1155 vor Christus, also ungefähr beim Trojanischen Krieg. Das Durchschnittsalter beträgt exakt 49,69 Jahre. Aufgeschlüsselt für den Verein mit seinen 65 Mitgliedern bedeutet das: 13 sind im Alter zwischen 61 und 70 Jahren, elf zwischen 71 und 80 Jahren. Die ü60-Jährigen stellen mit beinahe 37 Prozent den größten Anteil. Acht Mitglieder zwischen 14 und 20 Jahren und neun zwischen 21 und 30 Jahren begeistern sich für den Schießsport. Das sind beachtliche über 26 Prozent. Die mittlere Altersgruppe hingegen schwächelt, denn in der großen Spanne zwischen 31 und 60 Jahren, zielen weitere knapp 37 Prozent. Um die Statistik zu komplettieren: die männlichen Schützen dominieren mit 44 Mitgliedern (69 Prozent). Alles klar? Immer doch.
Große Einigkeit des Vereins macht seine Stärke aus
Stefan Pietsch freut sich über das voll besetzte Schützenstüberl: „Es ist ein Zeichen für unseren Zusammenhalt, wenn neue Mitglieder dazustoßen. Wir freuen uns, wie stark wir den Vereinszusammenhalt nicht nur auf Haars Veranstaltungen wie Maschkera oder dien Künstlermeile leben.“ Das drückt sich auch in den langen Mitgliedschaften aus, wie Hans und Georg Grass, die dem Verein bereits 60 Jahre treu sind, oder Peter Beuter und Evelyn Grass, die auf ein halbes Jahrhundert in der SGS zurückblicken können. Das große Engagement der Vereinsmitglieder sei wichtig für den Verein, vor allem aber betont Pietsch, wie stolz er auf die Fairness untereinander, den Teamgeist und den gegenseitigen Respekt sei. Die Rücklagen des Vereins sind solide, ergibt der Kassenbericht, dennoch müsse der Fokus weiterhin auf den Finanzen liegen. Daher verschiebt der Verein geplante Investitionen für Pistolen und dergleichen fürs Erste. Allerdings benötige es Ausgaben für eine RedDot-Anlage oder einen Beamer, um sich weiter entwickeln zu können. Auf Einnahmequellen mit Ständen auf Stadtfesten wie der Maschkera oder die Künstlermeile könne sich der Verein nur bedingt verlassen. So entpuppt sich der Einsatz auf der Künstlermeile wegen des extrem schlechten Wetters als nahezu finanzieller Totalausfall.
Ansage für die Zukunft
„Unsere finanzielle Lage ist derzeit zwar schwierig und Ziele nicht immer leicht zu erreichen, aber wir haben gerade mit dem extrem herausfordernden letzten Jahr unsere Stärke gezeigt, was wir durch die Zusammenarbeit und den Glauben im Verein erreichen können.“ So wolle Pietsch auch die kommende Zeit angehen: „Wir müssen zusammenstehen. Die SG braucht uns. Wir haben die Verantwortung unserer Stadt gegenüber der Region, sie aktiv zu gestalten. Gemeinsam werden wir die Herausforderungen meistern und die SGS zu noch größerem Erfolg führen.“
Für Sie berichtete Manuela Praxl.