Griechische Berufsschüler begeistern sich für deutsche Gründlichkeit und Autos. Mittlere Reihe v.l. Apostolos Kotsis, Vorsitzender Griechische Gemeinde Haar, Georgios Karamitsios (Schulleiter), Bürgermeister Andreas Bukowski. Ganz rechts: Evangelos Theodorou (Professor für Sportpädagogik. Vordere Reihe 2.v.l. Michail Paloglou.
Deutsche Ordnung punktet
Die Aufregung der jungen Männer ist deutlich spürbar. In kleinen Gruppen stehen sie im Atrium der Volkshochschule und tauschen ihre Eindrücke aus. „Hier ist es überhaupt nicht vergleichbar mit Griechenland. Die Straßen und Gebäude sind sehr gepflegt, die Menschen befolgen hier die Gesetze, alles ist so ordentlich.“ Anastasios Chatzivasileiadis aus Grevena, einer kleinen Stadt nördlich von Thessaloniki, staunt. Der Jugendliche ist das erste Mal in seinem Leben im Ausland. Seine Kameraden nicken zustimmend: „Die Architektur hier ist völlig anders, die Organisation ist viel besser, die öffentlichen Verkehrsmittel sind toll in Schuss und sauber, ohne soviel Graffiti“, sagt Anthimos Tsouflidis, Orestis Kouka ergänzt: „Ich war bereits zuvor bei Verwandten in Frankfurt. Hier ist einfach alles viel besser organisiert als in Griechenland. Alles ist so gepflegt und die Wirtschaft funktioniert viel besser.“
In Haar willkommen
Zusammen mit 13 weiteren angehenden Absolventen einer Schule in Grevena, besuchen die Berufsschüler im Rahmen des Erasmus-Programms (EU-Programm zur Förderung von Bildung, Ausbildung, Jugend und Sport in Europa) München und die Griechische Gemeinde in Haar. Michail Paloglou, Lehrer in einer deutschen Schule, hat den Austausch organisiert und übersetzt fleißig, auch die Begrüßung durch den Bürgermeister Andreas Bukowski: „Wir sind eine spannende und vielseitige Gemeinde, weil wir direkt an München dran sind. Menschen aus 120 Nationen leben hier und ein Teil davon, auch Dank Apostolos Kotsis, ist die griechische Gemeinde. Deshalb freut es mich besonders euch hier zu haben.“ Als ehemaliger Austauschüler findet es der Rathauschef „immer schön, Schüler aus anderen Nationen in Haar“ zu haben und denkt über mögliche Entwicklungen nach: „Das Erasmus-Programm ermöglicht das und es wäre schön, wenn wir daraus etwas Dauerhaftes etablieren könnten.
Möglichst in viele Bereiche erkunden
Zwei Wochen wollen die angehenden Mechaniker und Elektriker neben den Münchner Sehenswürdigkeiten, die Lebensgewohnheiten der Menschen in und um München kennenlernen. Vor allem aber interessieren sich die jungen Männer für alles, was auf vier Rädern rollt und möglichst viel erleben, was mit Autoherstellung zu tun hat. „Die Autos sind viel moderner, richtige Super-Cars. Ich möchte hier die Industrieanlagen und die Autos sehen. Und das, was ich hier bisher gesehen habe, macht mir Lust auf mehr. Es ist eine große Lebenserfahrung“, ist sich Akis (Sofoklis) Karanasios sicher, bevor er spitzbübisch bekennt: „Und ich habe auch schon sehr hübsche Mädchen gesehen.“ Vielmehr könne auch nicht geschehen, meint Michail Paloglou lachend, da Besuche in Clubs verboten seien. Einig sind sich die Teenager dennoch: „Wir wollen hier so viele Eindrücke wie möglich mitnehmen.“
Nötig für die Zukunft
Apostolos Kotsis, Vorsitzender der Griechischen Gemeinde, möchte den Austausch fördern: „Wir sind sehr froh über die Möglichkeit des Erasmus-Programms und würden uns wirklich freuen, wenn die Jugendlichen weiterhin nach Haar kommen dürfen.“ Auch Rathauschef Bukowski sieht nur Vorteile: „An einem gemeinsamen Europa wird kein Weg vorbeiführen, deswegen ist es wichtig sich auszutauschen und kennenzulernen“
„Hier ist es überhaupt nicht vergleichbar mit Griechenland. Die Straßen und Gebäude sind sehr gepflegt, die Menschen befolgen hier die Gesetze, alles ist so ordentlich.“
Anastasios Chatzivasileiadis, Berufsschüler
„Die Autos sind viel moderner, richtige Super-Cars. Ich möchte hier die Industrieanlagen und die Autos sehen. Und das, was ich hier bisher gesehen habe, macht mir Lust auf mehr. Es ist einfach eine große Lebenserfahrung“
Akis (Sofoklis) Karanasios.
„Wir sind sehr froh über die Möglichkeit des Erasmus-Programms und würden uns wirklich freuen, wenn die Jugendlichen weiterhin nach Haar kommen dürfen.“
Apostolos Kotsis, Vorsitzender der Griechischen Gemeinde.
„An einem gemeinsamen Europa wird kein Weg vorbeiführen, deswegen ist es wichtig sich auszutauschen und kennenzulernen“
Andreas Bukowski, Bürgermeister.
Für Sie berichtete Manuela Praxl.