Auktionator Alois Rath, Mitglied des Maibaumausschusses (re) schwingt unter den wachsamen Augen von Florian Thurnhuber und 150 Gästen den Hammer.
Alles kommt unter den Hammer
Es hat ein bisserl ´was von Salami-Taktik, wenn der ausgediente Maibaum stückchenweise, gegen das jeweils höchste Gebot aus dem kaufwilligen Publikum, über die „Theke“ im vorrübergehend eingerichteten Wachzelt auf dem Haarer Anger, direkt neben dem neuen, geht. Bestens gelaunt und wild entschlossen Bestpreise zu erzielen, greift Auktionator und Mitglied des Maibaumausschusses Alois Rath zum Hammer und preist die weiß-blaue, handgefertigte Holzware im voll besetzten Zelt bis zum letzten Splitter an, als wäre ein Weiterleben ohne den Besitz eines der hölzernen Kunsthandwerke möglich, aber sinnlos. „Ja, wir haben Bierbänke für Erwachsene und Kinder, große Untersetzer, große und kleine Brotzeitbretter, Minibar mit fachgerechter Bestückung Schnaps und Gläser Dekofische, Brezelständer, Schnapstische mit Bestückung große und kleine Beistelltisch und Blumentopf-Untersetzer“, zählt Rath das imposante Angebot der Unikate auf und klärt die Interessenten augenzwinkernd auf: „Wenn´s dann soweit ist, kommt der Hammer und dann heißt es Geldbeutel raus! Wer keinen dabei hat, ist kein Problem, der langt dem Nachbarn in die Tasche.“
Eine Ode an den Baum
Vor dem großen Ausverkauf des einstigen Prachtstangerls allerdings, bringt Florian Thurnhubers und Gerlinde Stießbergers Reim die finanzkräftigen Anwesenden in Kauflaune: „In eurer Dorfes Mitte stand ich voller Pracht, bis man mir hat ein jähes End´ gemacht, ein Spezialist zur Pflicht gerufen, …, sein Urteil darauf kurz und bündig, abgeschnitten wurde ich über Nacht, nur Stumpen blieben von meiner Pracht…. Doch kam der Hans …“ Bei Hans übrigens, handelt es sich um Hans Stießberger, dessen Hände etwas können und zwar richtig. In ungezählten Stunden macht der erste Vorstand der Maibaumfreunde aus dem Stamm kein schnödes Brennholz, sondern eben zu versteigerndes, schönes und nutzbares Kleinholz. „Unser Hans hat heute auch Geburtstag“, ruft Rath noch in die Menge, bevor er sie kurzerhand zu einem Geburtstagschor formiert, um hernach direkt loszulegen und den ersten Artikel aufzurufen.
Alles muss raus
Das Bietergefecht stachelt ein attraktiver Dekofisch an: „Wir beginnen mit 10 Euro in Einerschritten, damit etwas geht“, fordert Rath gerade noch auf, da schnellt bereits die Hand von Gerlinde Stießberger hoch, will sie das handgefertigte Wohnaccessoires doch ganz offenbar nicht in fremde Hände geben. Ihre Bemühungen sind nicht von Erfolg gekrönt. „11,12,13,14,15,16“, bringt Rath die Gebote munter voran, bevor er bei „17“ blitzschnell den Hammer schlägt: „Zum ersten, zweiten und zum dritten. Vorkommen und bezahlen.“ Zack – So schnell geht´s. Um das einmal in den Fluss gekommene Prozedere nicht auszubremsen, geht es sofort mit einem gern gesehenen Top-Mitbringsel als Gastgeschenk weiter: „Ein Untersetzer – Wunderbar für die Schwiegermutter oder die Nachbarn oder, oder, oder …“, lockt Rath. Wer kann da schon widerstehen? Rund zwei Stunden dauert das Spektakel, dann ist auch der letzte Spreißel weg: „Es war wirklich ein Spaß für Groß und Klein, Jung und Alt. Dabei waren auch die Bürgermeister Andreas Bukowski und Ulrich Leiner und Pater Gabriel Budau, worüber wir uns sehr freuen“, bilanziert Rath. „Was uns aber richtig begeistert ist der Erlös von 3100 Euro für den Verein.“
„Wenn´s dann soweit ist, kommt der Hammer und dann heißt es Geldbeutel raus! Wer keinen dabei hat, ist kein Problem, der langt dem Nachbarn in die Tasche.“
„Ein Untersetzer – Wunderbar für die Schwiegermutter oder die Nachbarn oder, oder, oder …“
„Es war wirklich ein Spaß für Groß und Klein, Jung und Alt.“
Alois Rath, Mitglied Maibaumausschuss und Auktionator.
Für Sie berichtete Manuela Praxl.