Konzertreihe „Musik für Schüler“ an der Mittelschule Haar

Kategorie: Kultur

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Links hinten: Opern-, Konzert- und Liedsänger Thomas Schütz bringt seinen Schützlingen im Rahmen der Internationalen Stiftung zur Förderung von Kultur und Zivilisation die richtigen Töne bei. Re. hinten: Günter Busta, Musiklehrer an der Mittelschule, ist stolz auf seine Sänger und Klavierspieler.

Klassik-Hits für Kids

Tia ist mutig. Das 13-jährige Mädchen spielt erst seit einem halben Jahr Klavier und traut sich, vor Publikum in der Aula der Mittelschule im Rahmen des Konzerts „Klassik-Hits für coole Kids“ vorzuspielen. Nicht nur vor anderen Schülern wohlbemerkt! Unter den Zuhörern sitzen auch Vertreter der Internationalen Stiftung zur Förderung von Kultur und Zivilisation, Tenor Harrie van der Plas und Pianist Ted Ganger. Als sei das nicht schon genug Herausforderung, muss sich Tia vor ihrem Klavierspiel einem kurzen Interview des professionellen Bratschisten, Musikdirektors der Einrichtung und Moderators Johannes Erkes stellen. „Ja, ich übe und möchte weiterspielen. Und ich freue mich sehr über das Keyboard von der Stiftung“, antwortet der Teenager souverän und legt los. Neben ihr sitzt Thomas Schütz und hilft, das berühmt-berüchtigte Lampenfieber in den Griff zu bekommen, wie er das bei allen Solisten macht, die ebenfalls erst Fragen beantworten müssen, bevor sie „Für Elise“ oder ein Stück von Ludovico Einaudi präsentieren. „Wir gehören zu einer der wenigen Schulen, die das Glück hatte, von der Stiftung seit ein paar Jahren gefördert zu werden“, betont Musiklehrer Günter Busta.

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Musik für alle

Direkt nach dem ersten Konzert 2015 beginnt der Klavierunterricht als besonderes Angebot an der Mittelschule. Das Projekt gründet Erich Fischer 1998 unter dem Leitgedanken: „Musizieren statt konsumieren“, um Kindern, vor allem aus sozial schwachen Familien den Zugang zur klassischen Musik zu ermöglichen: „Die meisten unserer Schüler kommen nicht aus betuchten Elternhäusern. Es sind Kinder, deren Familien sich Klavierunterricht niemals leisten könnten“, bestätigt Günter Busta und freut sich. „Umso schöner, wenn hier die Stiftung eingreift und die Kosten weitgehend übernimmt.“ Der Stiftung gehe es nicht darum, künftige Profimusiker zu schaffen, sondern vielmehr darum, Brücken zu schlagen. „Es fördert die Disziplin der Kinder, wenn sie einfach mal, während eines Konzerts, länger ruhig stehen müssen, bis der Chorgesang wieder einsetzt“, beobachtet Busta von Beginn an.

„Das Projekt hat einen gewaltigen pädagogisch-psychologischen Effekt. Es freut mich besonders und da habe ich in diesem Moment zwei Schüler vor Augen, die sich nicht getraut haben, vor der Klasse ein Gedicht aufzusagen, ein Referat zu halten oder überhaupt zu sprechen. Nach den öffentlichen Auftritten hier und mindestens dreimal pro Jahr im Maria-Stadler-Haus (vor Corona) hat sich das völlig verändert.“ 

Günter Busta, Musiklehrer, Mittelschule

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„Booster“ für das Selbstbewusstsein

Als Lehrer weiß Günter Busta, das Angebot sehr zu schätzen. Er bemerke vor allem die bessere Aufnahmefähigkeit und Konzentration der Schüler, die sich auch in den anderen Fächern zeige: „Sie lernen, viel genauer zuhören, weil das eine Chorstunde oder der Klavierunterricht einfach erfordert.“ Vor allem wachse das Selbstbewusstsein der Kinder. Durch die Auseinandersetzung mit der Musik lassen Hemmungen und Ängste nach, bemerkt Busta: „Das Projekt hat einen gewaltigen pädagogisch-psychologischen Effekt. Es freut mich besonders und da habe ich in diesem Moment zwei Schüler vor Augen, die sich nicht getraut haben, vor der Klasse ein Gedicht aufzusagen, ein Referat zu halten oder überhaupt zu sprechen. Nach den öffentlichen Auftritten hier und mindestens dreimal pro Jahr im Maria-Stadler-Haus (vor Corona) hat sich das völlig verändert. Wir müssen diese Chance hegen und pflegen. Die Kinder, die an dem Programm teilnehmen, verändern sich spürbar.“ Die Fünft- und Sechstklässler hören zu und machen mit! So stimmen sie ruhig in den Refrain ein, als ihr Schulchor das weltberühmte „Hallelujah“ von Leonhard Cohen singt und schmettern kraftvoll und voller Freude das neapolitanische Volkslied ­„Funiculi, Funicula“.

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Oper-, Konzert- und Leadsänger Thomas Schütz hilft über das Lampenfieber der jungen Pianisten auf dem Schulkonzert hinweg

Für Sie berichtete Manuela Praxl.

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