Ein halbes Jahrhundert Evangelisches Haus für Kinder Haar. Unter den Partygästen v.l.n.r.: Pfarrerin Annedore Becker, Einrichtungsleiterin Melanie Enk, Stadtrat Henry Bock (Bündnis 90/Die Grünen), Bürgermeister Andreas Bukowski, Haars CSU-Fraktionschef Dietrich Keymer, Stephan Opitz, stellvertretender Dekan in München und evangelischer Pfarrer und Tobias Klentzan, pädagogische Qualitätsbegleitung.
Seit 50 Jahren Willkommenskultur
Madhuwi Deol stammt aus Nepal, ihr Mann aus Indien. Derzeit geht ihr jüngeres Kind in den Kindergarten im Evangelischen Haus für Kinder, das ältere ist inzwischen Hortkind. „Ich habe mir damals ein paar Einrichtungen angeschaut. Mir hat hier einfach das Konzept gut gefallen. Alles ist offen, die Kinder können in jede Gruppe gehen und das Personal ist einfach supernett. Man fühlt sich willkommen.“ Die Mutter drückt stellvertretend für andere das aus, was sie ähnlich empfinden.
Mit offenen Armen
Derzeit bemühen sich zehn Erzieher und Pfleger, drei Küchenkräfte und drei Auszubildene um das Wohlfühlklima für die 76 Kinder aus mehreren Nationen. „Schwerpunkt ist bei uns Teilhabe. Ein großes Thema ist die Sprachförderung und das interkulturelle Miteinander. Die Elternarbeit ist bei uns anders, da es einige gibt, die nicht deutschsprachig sind“, erklärt die Leiterin des Hauses Melanie Enk den philosophischen Leitfaden inmitten der bunten Feier zum runden Geburtstag im Garten der Einrichtung: „Uns ist es völlig egal welche Religion, welches Geschlecht, welche Zugehörigkeit Kinder haben. Wir sind sehr offen und wollen Kindern und ihren Familien einen Platz bieten, wo sie sich willkommen, aufgehoben und wohl fühlen.“
Sein dürfen
Stephan Opitz, stellvertretender Dekan in München und evangelischer Pfarrer findet “das Ereignis wunderschön”: „Hier werden Kinder mit ganz viel Zuwendung und Liebe auf das Leben vorbereitet. Das muss man feiern. Das ist in diesen Zeiten mit so vielen Umbrüchen etwas ganz Besonderes und Bemerkenswertes. Eltern sind extrem gefordert. Für die Kinder ist wichtig einen stabilen Platz zu haben. Hier erfahren sie Wertschätzung, werden gesehen und dürfen so sein, wie sie von Gott geschaffen sind.“ Auch Tobias Klentzan, zuständig für die pädagogische Qualitätsbegleitung kennt das Haus schon länger und weiß: „Wenn man hier reinkommt, wirkt das offene Konzept. Man fühlt sich willkommen.“ Etwas, was auch CSU-Fraktionschef Dietrich Keymer seit 50 Jahren bestätigt: „Ich bin wohl hier einer der ganz wenigen, der bereits die Eröffnung erlebt hat. Meine Kinder waren auch hier.“
Auf die nächsten 50 Jahre
Als Geburtstagsgeschenk bringt Bürgermeister Andreas Bukowski ein kleines Apfelbäumchen als Symbol für Wachstum und Schutz. Das soll im Garten des Hauses neue und feste Wurzeln schlagen.
Für Sie berichtete Manuela Praxl.