Schon rund zwei Stunden vor Ablauf der Zeit, sind nur noch Reste zu haben.
Tausch-Rausch statt Neukauf-Wahnsinn
Die einen bevorzugen das Dekor im klassischen Stil, rote und grüne Farben überwiegen, andere setzen auf minimalistische Akzente mit skandinavischen Ornamenten, wieder andere lieben es edel-glamourös mit viel Glanz und Glitzer oder schreiend bunt mit schrillen Elementen – die Geschmäcker wie der Baum der Bäume zu Weihnachten auszusehen hat, sind unterschiedlich und wechseln durch die Jahre. Dabei wächst die Ausstattung auf ein beträchtliches Maß. Enthusiastische Baumschmücker und selbsternannte Raumausstatte besitzen irgendwann einmal viel zu viele Kugeln, Anhänger, Schleifen, Sterne und Co, die in irgendwelchen Kisten im Keller oder Dachboden als Staubfänger vor sich hingammeln. Für den großen Auftritt machen sie nicht mehr genug her, aber zum Wegzuschmeißen sind die einst so beliebten Dekorationsgegenstände zu schade.
Nachhaltigkeit kommt an
Genau hier setzt die Stadt an und bietet dieses Jahr erstmals eine Tauschbörse an. Jeder darf sein „Zuviel“ oder „Sattgesehenes“ im Rathaus abgeben: „Wir wollten mit dieser Aktion am Circular Monday dem Konsumverhalten in der Black Week entgegenwirken und haben wohl genau ins Schwarze getroffen“, stellt Hannah Link, Klimaschutzmanagerin für Umwelt und Kreislaufwirtschaft in Haar zufrieden fest: „Ich habe den Eindruck, dass die Leute es auch super fanden.“ In der Tat, denn bereits zwei Stunden vor Ablauf der Aktion einen Tag später, sind die Kisten ziemlich leer. Und selbst die Restbestände finden noch Anklang. „Schau, hier gibt es noch etwas“, ruft ein Junge aufgeregt seiner Schwester zu, die ebenfalls zu den Tischen vor dem Eingang am Kleinen Bürgersaal heranstürmt, um das Angebot in Augenschein zu nehmen. Das ist fein in säuberlich in beschriftete Umzugskisten nach Beleuchtung, Kerzen, Kugeln und weiteres Dekor getrennt.
Fast alles weg
„Wie viele Leute genau etwas gebracht und geholt haben, kann ich nicht sagen“, meint Hannah Link: „Aber wir hatten auf jeden Fall über 20 Kisten voll mit Christbaumschmuck und übrig geblieben ist eine Kiste. Der restliche Schmuck hat ein neues Zuhause gefunden.“ Der Inhalt der verbleibenden Kiste kommt im Rathaus zum Einsatz oder geht zur Second Hand Annahme am Wertstoffhof, so Hannah Link, die sich sehr zufrieden und positiv überrascht über den großen Erfolg der niedrigschwelligen Aktion zeigt. „Wir wollen die Aktion auf jeden Fall nächstes Jahr wiederholen“, kündigt Hannah Link an und erwägt eine weitere Auflage bereits für kommenden Frühling: „Uns haben inzwischen schon einige gefragt, ob sowas an Ostern nicht auch möglich wäre.“
Für Sie berichtete Manuela Praxl.












