Ladies night – Second-Hand-Bazar im Bürgerhaus

Egal ob ein Date mit dem ultimativen „Love-Interest“, das superwichtige Business-Meeting oder der Abend mit den Mädels in angesagten Clubs – schon vor dem Öffnen des Kleiderschranks steht fest: „Ich habe nichts anzuziehen!“ Dabei fallen den verzweifelten Frauen die Klamotten doch entgegen. Es stapeln sich Shirts in allen Farben und Formen, dazu Hosen in regular fit, high-waist, boot-cut, skinny, straight, Marlene oder slouchy, von den unzähligen aber unbedingt nötigen Accessoires nicht zu sprechen. Dank Fast-Fashion quillt das Innere des wichtigsten aller Möbelstücks jeder Fashionista über. Um sie wegzuschmeißen sind die kaum getragenen und einwandfreien Stücke zu schade, sie verdienen eine Chance – an einer anderen Trägerin. Ab damit auf den Flohmarkt oder Second- Hand-Bazar. In Haar organisiert Anke Sitter von der Nachbarschaftshilfe (NBH) den Markt und macht daraus eine Ladies night. In lockerer Atmosphäre können sich Frauen bei cooler Musik und noch cooleren Getränken durch die riesige Auswahl arbeiten: „Die Stimmung war einfach mega, die Damen haben gut geshoppt und das Konzept kam richtig gut an. Gerade auch mit der Musik, dem Aperol und dem Partyteam an der Bar und den Umkleiden im Untergeschoss“, bilanziert Anke Sitter.

Einkaufsparadies dank Vorbereitung
60 Helferinnen und Helfer bereiten das Einkaufserlebnis in „gigantischen 335,5 Stunden“ an zwei Tagen vor, nehmen Kleidung an, falten und sortieren im Akkord. „Insgesamt haben 160 Leute Klamotten abgegeben und es waren über 300 Leute zum Shoppen da und noch einmal rund 50 einfach, um Party zu machen, was völlig ok ist“, erzählt Sitter. Die Stundenzahl berücksichtigt dabei noch nicht einmal Sitters Vorbereitung, die für das Einkaufsparadies sogar ihren Mann einspannt: „Der musste los, um bei jedem Sonderangebot diverse alkoholische Getränke zu besorgen. Außerdem möchte ich den Wahnsinns-Einsatz von unserem Hausmeister der NBH David Tschirch unbedingt betonen.“ Es sei viel Arbeit, so Sitter, aber sie lohne sich. „Es kommt von vielen Seiten großes Lob für die Organisation, manchmal sogar schriftlich. Ein bedankte sich für die top Organisation und die top gefalteten Klamotten bei der Rückgabe, die nicht verkauft wurden. Das freut uns einfach sehr“, mein Sitter. „Die Damen haben einfach Spaß bei Musik zu shoppen, denn es ist einfach toll mit seinen Mädels den Samstagabend beim Shoppen und Ratschen verbringen zu können. Dazu kommen unsere unschlagbar günstigen Getränkepreise.“

Der Laden öffnet wieder
Anke Sitter will mit dem Team das Konzept wiederholen. „Ich könnte mir irgendwie abstrakt auch einen Männer- Bazar vorstellen, allerdings glaube ich, dass wir Mädels einfach mehr am Shopping interessiert sind.“ So heißt es auch weiterhin „Ladies only“, Sitter wolle lediglich an ein paar Stellschrauben drehen: „Beispielsweise wollen wir mehr Kleiderständer besorgen, um Kleidung aufhängen zu können, damit die Ladies etwas mehr Platz haben. Sie waren tatsächlich wegen der Fülle des Angebots fast ein wenig überfordert.“ Außerdem will sie die „Abteilungen“ mit Tracht und Festlichem erweitern und versuchen Blusen, Kleider, Jacken möglichst getrennt aufzuhängen: „Wir wollen so wenig wie möglich hinlegen“, so Anke Sitter. Außerdem soll die nächste Night eher am frühen Abend starten: „Dann haben die Mädels nach hinten etwas mehr Zeit um richtig Party machen zu können.“ Unterm Strich seien alle im Team sehr zufrieden: „Klar – ein besserer Verkauf geht quasi immer, wie beispielsweise auf dem Kinderbazar“, meint Anke Sitter. Das sei aber kein Maßstab: „Die Damen schauen einfach sehr genau und überlegen, was sie wirklich brauchen, das mache ich ja auch.“ Jeder Kleiderschrank hat schließlich ein begrenztes Fassungsvermögen