Im Kleinen Theater Haar: Pinocchio – Das Musical

Die Begegnung mit dem Bösen

Denn es dauert nicht lange bis Pinocchio auf Abwege gerät. Statt die Schulbank zu drücken, macht er zunächst Bekanntschaft mit dem düsteren Puppenspieler Feuerfresser. Auf dem Feld der Wunder rauben ihn dann der räudigen Fuchs und der Straßenkater aus und fesseln den wehrlosen Holzjungen. Niemand mag sich vorstellen, was geschehen würde, wenn ihn die Gestalten der Nacht in die Fänge bekämen! Glücklicherweise begegnet Pinocchio der Fee mit nachtblauem Haar. Sie erkennt das Gute in Pinocchio und verspricht, ihn in einen echten Jungen zu verwandeln. Allerdings knüpft sie eine Bedingung an ihr Wort. Pinocchio solle ordentlich lernen und anständig werden mit einem echten Herzen.

Gefahren überwinden

Wie das bei manchen Jungen so ist, vergisst Pinocchio schnell sein Versprechen und vertraut einmal mehr den beiden Fieslingen Fuchs und Kater, die ihn zu einer Fahrt in ein Wunderland, dem Land der Süßigkeiten und Spielzeuge, überreden. Seinen leichtfertigen Glauben muss er schnell büßen, denn das Wunderland verlässt Pinocchio mit Eselskopf und Eselschwanz. Indes sucht Geppetto verzweifelt nach seinem Pinocchio bis ihn ein riesiger Walfisch verschluckt. Zwischenzeitlich befreit die Fee Pinocchio von seiner Eselsgestalt. Der einfältige Junge hat nichts anderes zu tun und glaubt ein weiteres Mal den diebischen Betrügern Fuchs und Kater und landet ebenfalls im Bauch des Walfisches. Pinocchio ist traurig, denn noch immer schlägt kein richtiges Herz in seiner hölzernen Brust. Im Bauch des Walfisches kommt es endlich zur Wiedervereinigung von Vater und Sohn. Doch nicht nur dieser Wunsch geht in Erfüllung, denn zur großen Freude der beiden schlägt schon bald ein Herz in Pinocchios Brust. Das sehenswerte Musical vermittelt auf unterhaltsame Weise die pädagogische Intention des Werkes. Das Kind Pinocchio, unfertige in seiner Entwicklung, muss lernen die richtigen Entscheidungen zwischen Gut und Böse zu treffen, um zu reifen.