Neue SPD-Stadträtin im Gremium

Astrid Herrmann versteht sich als aktive Netzwerkerin und Brückenbauerin: „Wer bei der SPD- Aufstellungsveranstaltung gewesen ist, konnte erleben, was ich kann. Ich kann sehr gut vor und mit Menschen reden und ihnen zuhören. Meine Profession, auch als Coach, ermöglichen mir Gespräche auf Augenhöhe.“ Geerbt habe sie diese Gabe von ihrem erst kürzlich verstorbenen Vater: „Es ist eine tolle Eigenschaft, die unser beider Herzensanliegen verbindet: Freude am Leben zu teilen, denn wir lieben Menschen. Ich habe keine Angst davor Menschen zu begegnen, sondern ich möchte mit ihnen in Kontakt kommen.“

Frühe Erfahrungen prägend
Seit inzwischen elf Jahren lebt die verheiratete 53-jährige Theologin, Pädagogin und Bildungsreferentin in Haar. Herrmann stammt aus Bautzen und erlebt ihre Kindheit und Jugend in der ehemaligen DDR. Früh führt sie ihr Talent in den Leistungssport, schließlich schafft sie es mit ihrem Team sogar bis zur Vizemeisterin im Volleyball: „Das war 1989, wir waren die letzten, so gesehen sind wir nach wie vor „amtierend“, denn danach fiel die Mauer und die DDR war Geschichte“, erinnert sich Herrmann schmunzelnd. Seit Jahren gilt ihre große Leidenschaft vor allem der Musik. In Haar bringt sie sich entsprechend begeistert im Vorstand der Musikschule Haar ein: „Das passt, wo ich doch selbst für mein Leben gern Musik mache und höre. Es ist großartig Menschen zu fördern, die ein Musikinstrument erlernen möchten. Als Kind habe ich in Musikschulen keinen Platz bekommen, weil meine Familie als nicht regierungskonform galt.“

Genaues Hinsehen
Genauso engagiert beteiligt sich Herrmann als Vertreterin im Beirat Seniorenclub: „Diese Aufgabe übernehme ich sehr gerne, obwohl ich vom Alter noch nicht dazugehöre.“ Aus ihren unterschiedlichen beruflichen Tätigkeiten kenne sie viele Menschen, die nach der Erwerbstätigkeit weiterhin ein aktives soziales Leben führen wollen. „Ich selbst bin eine Netzwerkerin und diese Ressource ist gerade im Alter besonders wichtig. Dafür muss es in Haar weiterhin Möglichkeiten geben“, fordert Herrmann und stellt fest: „Die gibt es nur, wenn meine Generation darauf achtet, dass es sie gibt.“

Bestehendes stärken
Erste Ideen, die sie als Stadträtin fokussiere, habe sie längst. So wolle sie die „Verwaltungsbehörde und die Menschen dahinter“ besser kennenlernen. Vor allem aber plane sie Hausbesuche: „Ich möchte den Menschen begegnen, die jenseits meines Umfelds leben und herausfinden, was sie bewegt.“ Insbesondere liegen Astrid Herrmann Menschen mit schmaleren Geldbeuteln am Herzen, damit deren Teilnahme an gesellschaftlichem Leben weiterhin möglich ist. „Neues für Haar zu schaffen ist gut. Mit geht es aber in erster Linie darum, das, was wir bereits haben und was gut läuft, zu erhalten und zu vertiefen.“