Stille Kranzniederlegung am Volkstrauertag
Die Menschen der Opfer von Krieg und Terror gedenken am Volkstrauertag, der heute auch ein Zeichen für Frieden und Versöhnung sein soll. Erstmals konnte der Jahrestag der Krieger und Soldaten nicht wie gewohnt stattfinden. Dafür sorgten die aktuellen Entwicklungen der Corona-Pandemie, die nur maximal 10 Personen zulassen. In diesem Jahr fiel der Volkstrauertag auf den 15. November.
In Haar versammelten sich zu diesem Anlass und unter strengen Auflagen die 3 Bürgermeister Andreas Bukowski, Ulrich Leiner und Katharina Dworzak, sowie die beiden Pfarrer der katholischen und evangelischen Kirchengemeinde in Haar. Fehlen durfte aber auch Altbürgermeister Helmut Dworzak nicht und in Vertretung vom VDK die Vorsitzende Franziska Buchner. Sozusagen eine Kranzniederlegung im engsten Kreis, an der auch Paul Wieser teilnahm.
Bürgermeister Bukowski machte sich schon in den letzten Jahren Gedanken darüber, was er wohl sagen würde, wenn er einmal dort stehen würde, wo er nun steht.
Jetzt war es soweit und trotzdem kam alles anders, denn das gemeinsame Gedenken, wie es in der Vergangenheit stattgefunden hat, fiel aus. „Auf der einen Seite ist es bitter", so Bukowski, „auf der anderen Seite gewinnt ein solcher Tag plötzlich eine neue Bedeutung". Für viele ist es ein ganz neues Erlebnis, zu spüren, dass die gewohnte Freiheit und die gewohnten Rechte eingeschränkt werden. Durch die Einschränkung wird auch deutlich gemacht, welch hohes Gut Freiheit und Rechte in einer Demokratie sind und wie schnell diese verloren gehen können. Für Bukowski ist es „Ein Vergleich der Zeiten von Elend und Not, denen wir Gedenken, mit unserer Gegenwart, verbietet sich zwar. Auch wenn einige wenige, das zu propagieren und auszunutzen versuchen."
Das eine Demokratie niemals selbstverständlich ist, dass darf beim Gedenken an die finsteren Zeiten durchaus bewusst werden.
„Bewusst werden darf einem beim Gedenken aber auch, dass wir trotz allem in einer Zeit leben, in der es uns weit besser geht, als wir glauben", stellte Bukowski in seiner Rede zum Volkstrauertag fest.
Die kirchliche Gemeinde sprach den Segen am Gedenkstein aus und nach dem gemeinsamen Gebet wurde es beim Singen der Nationalhymne nachdenklich und besinnlich.
Für Sie berichtete Petra Schönberger.